Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Mit wem man auch sprach in Ulm: die Rede des Spitzenkandidaten wurde allseits gelobt, seine bisher beste sei es gewesen, hieß es immer wieder. „Wir, die CDU, haben wieder Selbstvertrauen, wir glauben an uns“ – diese Botschaft zu Beginn seines knapp einstündigen Auftritts vermittelte sich den Zuhörern wirklich. Nach innen sandte Wolf Signale der Geschlossenheit, etwa, wenn er sich auf der Bühne demonstrativ Strobl zuwandte und für den „fairen Wettbewerb“ dankte, wenn er betonte, er wolle „kein Solotänzer, kein Dirigent ohne Orchester“ sein, sondern das „Mannschaftsspiel“ pflegen. „Diese CDU ist das stärkste Team im Land.“ Vergessen schien da sein Fauxpas von der „Allerweltspartei“.

 

Spott über Bienen

Nach außen schaltete er auf Angriff, aber nicht mehr so plump wie mit der persönlichen Attacke auf Winfried Kretschmann. Diesmal saßen seine Attacken auf Grün-Rot. Etwa, wenn er in der Familienpolitik über deren „Liebe zum Facettenreichtum“ spöttelte, bei der sich ganz normale Familien „an den Rand gedrängt“ fühlten. Oder wenn er sich über den Zwang zur Fassadenbegrünung in der Bauordnung lustig machte, über die Bienen im Staatsministerium oder die Verkehrspolitik vornehmlich für Fußgänger und Fahrradfahrer. Nicht in abgedroschenen Floskeln, sondern in einer ungewohnten, frischen Sprache spießte Wolf derlei auf und erntete dafür viele Lacher. Die CDU kümmere sich um die Mitte der Gesellschaft, die Grün-Rot aus dem Blick verloren habe, das könnte ein Leitmotiv des Wahlkampfs werden.

Eine Schicksalswahl sei 2016 für die CDU, mahnte Wolf. Das sage man zwar jedes Mal, aber diesmal stimme es besonders. In Baden-Württemberg dürfe nicht passieren, was einst in Rheinland-Pfalz passiert ist: „Einmal Regierung weg, Jahrzehnte Regierung weg.“ „Wir machen Grün-Rot zu einer historischen Episode“, hatte zuvor auch Thomas Strobl versprochen. Der in der Mitgliederbefragung unterlegene Landeschef zeigte sich als souveräner Verlierer. Natürlich, bekannte er noch einmal, hätte er die CDU gerne als Spitzenkandidat in die Wahl geführt. Aber: „Ich hadere mit dieser Entscheidung nicht.“ Er werde „dort für unsere Ideale kämpfen, wo ihr mich hinstellt“, rief er den Delegierten demütig zu. Auch der Landtagsfraktionschef Peter Hauk, der seinen Posten für Wolf räumen muss, gab sich versöhnlich: Er wolle seinen Beitrag dazu leisten, „dass wir es gemeinsam mit Guido Wolf schaffen, diese Regierung ins Straucheln zu bringen“.

Beim nächsten Mal ist Merkel dabei

Strobl und Hauk waren es, die der CSU-Chef Horst Seehofer einst öffentlich als „Loser“, Verlierer, bezeichnet hatte. In gewisser Weise hat er recht behalten. Ob aus Strobl in Berlin noch etwas wird, hänge vom Ausgang der Landtagswahl ab, sagen CDU-Strategen. Hauk könne auf die Rückkehr in den Fraktionsvorsitz spekulieren, wenn man 2016 die Wahl gewinne und viele Posten zu vergeben seien. Vielleicht sei er aber auch endgültig Geschichte.

Angela Merkel hat derweil bereits für den nächsten Parteitag im Herbst zugesagt. Dann, meinten CDU-Leute, könne man ihren Rückenwind noch besser brauchen.

Allseits Lob für die Rede des Spitzenkandidaten

Mit wem man auch sprach in Ulm: die Rede des Spitzenkandidaten wurde allseits gelobt, seine bisher beste sei es gewesen, hieß es immer wieder. „Wir, die CDU, haben wieder Selbstvertrauen, wir glauben an uns“ – diese Botschaft zu Beginn seines knapp einstündigen Auftritts vermittelte sich den Zuhörern wirklich. Nach innen sandte Wolf Signale der Geschlossenheit, etwa, wenn er sich auf der Bühne demonstrativ Strobl zuwandte und für den „fairen Wettbewerb“ dankte, wenn er betonte, er wolle „kein Solotänzer, kein Dirigent ohne Orchester“ sein, sondern das „Mannschaftsspiel“ pflegen. „Diese CDU ist das stärkste Team im Land.“ Vergessen schien da sein Fauxpas von der „Allerweltspartei“.

Spott über Bienen

Nach außen schaltete er auf Angriff, aber nicht mehr so plump wie mit der persönlichen Attacke auf Winfried Kretschmann. Diesmal saßen seine Attacken auf Grün-Rot. Etwa, wenn er in der Familienpolitik über deren „Liebe zum Facettenreichtum“ spöttelte, bei der sich ganz normale Familien „an den Rand gedrängt“ fühlten. Oder wenn er sich über den Zwang zur Fassadenbegrünung in der Bauordnung lustig machte, über die Bienen im Staatsministerium oder die Verkehrspolitik vornehmlich für Fußgänger und Fahrradfahrer. Nicht in abgedroschenen Floskeln, sondern in einer ungewohnten, frischen Sprache spießte Wolf derlei auf und erntete dafür viele Lacher. Die CDU kümmere sich um die Mitte der Gesellschaft, die Grün-Rot aus dem Blick verloren habe, das könnte ein Leitmotiv des Wahlkampfs werden.

Eine Schicksalswahl sei 2016 für die CDU, mahnte Wolf. Das sage man zwar jedes Mal, aber diesmal stimme es besonders. In Baden-Württemberg dürfe nicht passieren, was einst in Rheinland-Pfalz passiert ist: „Einmal Regierung weg, Jahrzehnte Regierung weg.“ „Wir machen Grün-Rot zu einer historischen Episode“, hatte zuvor auch Thomas Strobl versprochen. Der in der Mitgliederbefragung unterlegene Landeschef zeigte sich als souveräner Verlierer. Natürlich, bekannte er noch einmal, hätte er die CDU gerne als Spitzenkandidat in die Wahl geführt. Aber: „Ich hadere mit dieser Entscheidung nicht.“ Er werde „dort für unsere Ideale kämpfen, wo ihr mich hinstellt“, rief er den Delegierten demütig zu. Auch der Landtagsfraktionschef Peter Hauk, der seinen Posten für Wolf räumen muss, gab sich versöhnlich: Er wolle seinen Beitrag dazu leisten, „dass wir es gemeinsam mit Guido Wolf schaffen, diese Regierung ins Straucheln zu bringen“.

Beim nächsten Mal ist Merkel dabei

Strobl und Hauk waren es, die der CSU-Chef Horst Seehofer einst öffentlich als „Loser“, Verlierer, bezeichnet hatte. In gewisser Weise hat er recht behalten. Ob aus Strobl in Berlin noch etwas wird, hänge vom Ausgang der Landtagswahl ab, sagen CDU-Strategen. Hauk könne auf die Rückkehr in den Fraktionsvorsitz spekulieren, wenn man 2016 die Wahl gewinne und viele Posten zu vergeben seien. Vielleicht sei er aber auch endgültig Geschichte.

Angela Merkel hat derweil bereits für den nächsten Parteitag im Herbst zugesagt. Dann, meinten CDU-Leute, könne man ihren Rückenwind noch besser brauchen.