Neben dem Filderwahlkreis gelten Cannstatt, Stuttgart-Ost und die Neckarvororte als der Wahlkreis, in dem es bei der parteiinternen Kandidatenkür besondere eng zugehen dürfte. Das gilt insbesondere für die CDU, bei der sich gleich drei potenzielle Bewerber Chancen auf eine Nominierung ausrechnen. Da ist zum einen CDU-Ratsfraktionschef Alexander Kotz, der nach StZ-Informationen am Mittwoch seine Kandidatur für das parteiinterne Nominierungsverfahren offiziell ankündigen wird. Noch offen ist, ob und wann sich der ehemalige Landtagsabgeordnete und Ex-Stadtrat Roland Schmid erklärt. Schmid, der zwischen 1996 und 2001 den Wahlkreis im Landtag vertrat, klebt allerdings auch nach Jahren noch die sogenannte Sitzungsgeldaffäre aus seiner Zeit als Stuttgarter Stadtrat an den Hacken, weshalb er offenbar mit einer Entscheidung zögert. Außerdem hatte er 2001 sein Landtagsmandat an die SPD-Bewerberin Inge Utzt verloren – und Verlierer mag man bei der CDU nicht. 2010 war er dann mit dem Versuch einer Nominierung gegen Christine Arlt-Palmer gescheitert. Der Dritte im Unionsbunde ist der Chef der CDU-Bezirksgruppe Ost und Gatte der Bezirksvorsteherin Tatjana Strohmaier, Norbert Strohmaier.

 

Die Grünen dürften es da wesentlich einfacher haben: Ihre Landtagsvizepräsidentin Brigitte Lösch ist wohl unumstritten – sie hatte bei der letzten Landtagswahl 2011 das Direktmandat erobert. Die Sozialdemokraten wollen angeblich mit der Integrationsministerin Bilkay Öney – bisher wie Winfried Hermann ohne Landtagsmandat – ihre Chance suchen. Manche Genossen bezweifeln allerdings, dass Öney ernste Absichten hat. Womöglich müsste dann doch noch der neue SPD-Ratsfraktionschef Martin Körner in die Bresche springen, dessen Interesse an einer Bewerbung sich allerdings in Grenzen hält.

Definitiv Interesse hat dagegen Jan Havlik angemeldet: Der parlamentarische Berater der FDP-Landtagsfraktion und Pressesprecher des Stuttgarter Kreisverbands der Liberalen hat signalisiert, er stehe als Nachfolger des 2011 vollkommen chancenlosen Michael Marquart bereit – wenn seine Partei ihn wolle.