Ungewöhnlich deutlich haben die Ditzinger Stadträte eine Verkehrszählung im Industriegebiet abgelehnt. Zu Recht. Die Zählung ist schließlich nichts anderes als der Anfang einer Diskussion über die Verbindungsstraße von Trumpf und Thales quer über die Felder zur B 295. Insofern hat die CDU-Rätin Barbara Radtke gut daran getan, das Kind beim Namen zu nennen und das Vorgehen der Verwaltung als Salamitaktik zu entlarven.

 

Keine Frage, der Verkehr wird auf der ohnehin schon überlasteten Siemensstraße zunehmen. Das wussten die Räte, als sie der Thales-Ansiedlung auch in Erwartung von Gewerbesteuermillionen zustimmten. Aber auch die Firmen wussten um die Verkehrssituation, als sie sich dort ansiedelten, beziehungsweise wie Trumpf, ihre Erweiterung am Standort in Betracht zogen.

Der von der Wirtschaft und weiten Teilen des Gemeinderats forcierte zweite Autobahnanschluss zur Verkehrsentlastung lässt sich nicht realisieren, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Das haben die Ditzinger zu Kenntnis nehmen müssen, das müssen auch die Unternehmer tun. Wenn ihre Mitarbeiter nicht im Stau stehen wollen, müssen sie Bus und Bahn nutzen. Die Unterstützung der Kommunalpolitik haben sie ja dennoch. Die Räte forderten am Dienstag richtigerweise die zugesagte Unterstützung des Verkehrsministers ein, um das Nadelöhr auf dem Autobahnzubringer durch eine Verbreiterung der Siemensstraße zu beseitigen.

Die Kommunalpolitiker haben gut daran getan, den nicht eindrücklich begründeten Antrag der Verwaltung entschieden abzulehnen, um in der Bevölkerung glaubwürdig zu bleiben. Hätten die Stadträte zugestimmt, wäre ihre bisherige Wertschätzung der örtlichen Landwirtschaft nichts anderes gewesen, als es die Worte des Verkehrsministers Winfried Hermann bisher sind: ein bloßes Lippenbekenntnis.

Seine Fraktionskollegin Doris Renninger führte aus, das die Kommune bereits genug investiert habe, unter anderem in den Betrieb eines Pendelbusses zum Bahnhof. Es sei an der Zeit „den Ball den Firmen zurückzuschießen“. Zur Minderung der Verkehrsbelastung nahmen die Kommunalpolitiker deshalb sowohl die Unternehmen als auch das Land in die Pflicht. „Der Verkehrsminister hat erklärt, er sei bereit, uns zu unterstützen“, rief Feil in Erinnerung. Der Bürgermeister Ulrich Bahmer hielt es deshalb für das falsche Signal, zum jetzigen Zeitpunkt – wie von den Freien Wählern angeregt – über die Verbreiterung der Siemensstraße nachzudenken, da diese noch eine Gemeindestraße sei.

Laut dem Rathaussprecher Guido Braun hatte das Verkehrsministerium dem Oberbürgermeister Michael Makurath die Koordinierung eines Termins mit dem Finanzministerium zugesagt. Das war vor einigen Wochen. „Wir warten noch auf ein Termin“, sagt Braun. Bis Jahresmitte will die Stadt den Termin kennen.

Kommentar: Glaubwürdig

Ungewöhnlich deutlich haben die Ditzinger Stadträte eine Verkehrszählung im Industriegebiet abgelehnt. Zu Recht. Die Zählung ist schließlich nichts anderes als der Anfang einer Diskussion über die Verbindungsstraße von Trumpf und Thales quer über die Felder zur B 295. Insofern hat die CDU-Rätin Barbara Radtke gut daran getan, das Kind beim Namen zu nennen und das Vorgehen der Verwaltung als Salamitaktik zu entlarven.

Keine Frage, der Verkehr wird auf der ohnehin schon überlasteten Siemensstraße zunehmen. Das wussten die Räte, als sie der Thales-Ansiedlung auch in Erwartung von Gewerbesteuermillionen zustimmten. Aber auch die Firmen wussten um die Verkehrssituation, als sie sich dort ansiedelten, beziehungsweise wie Trumpf, ihre Erweiterung am Standort in Betracht zogen.

Der von der Wirtschaft und weiten Teilen des Gemeinderats forcierte zweite Autobahnanschluss zur Verkehrsentlastung lässt sich nicht realisieren, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Das haben die Ditzinger zu Kenntnis nehmen müssen, das müssen auch die Unternehmer tun. Wenn ihre Mitarbeiter nicht im Stau stehen wollen, müssen sie Bus und Bahn nutzen. Die Unterstützung der Kommunalpolitik haben sie ja dennoch. Die Räte forderten am Dienstag richtigerweise die zugesagte Unterstützung des Verkehrsministers ein, um das Nadelöhr auf dem Autobahnzubringer durch eine Verbreiterung der Siemensstraße zu beseitigen.

Die Kommunalpolitiker haben gut daran getan, den nicht eindrücklich begründeten Antrag der Verwaltung entschieden abzulehnen, um in der Bevölkerung glaubwürdig zu bleiben. Hätten die Stadträte zugestimmt, wäre ihre bisherige Wertschätzung der örtlichen Landwirtschaft nichts anderes gewesen, als es die Worte des Verkehrsministers Winfried Hermann bisher sind: ein bloßes Lippenbekenntnis.