Zum anvisierten Neustart wird auch ein sichtbarer Wechsel im Mietermix angestrebt. Man gehe gezielt auf diejenigen zu, denen es nicht gelingt, Kunden anzuziehen, sagt Blömke. Interessenten für die dann frei werdenden Flächen stünden zur Verfügung. „Wir wollen individuelle Konzepte herlocken und sprechen mit Marken, die üblicherweise nicht in Einkaufszentren zu finden sind“, berichtet der Berater.

 

Einer der neuen Mieter, der künftig für das Image urban und wertig stehen soll, wird beispielsweise das Möbelhaus Hook & Eye sein, das zusätzlich zu seinem Stuttgarter Standort an der Hauptstätter Straße im Gerber eröffnen will. Die Namen weiterer Kandidaten für den Neustart will Blömke aber noch nicht verraten.

Globetrotter-Filiale scheint ebenfalls Probleme zu haben

Doch der Neustart im Gerber soll für die Kunden schon im September sichtbar werden. Eine neue Werbestrategie, ein neues Ambiente und eine klarere Abgrenzung im Vergleich zur Konkurrenz sollen das Quartier in die Erfolgsspur bringen. Denn abgesehen von der Situation im Gerber scheint das Werben um die Gunst der Kunden im gesamten Viertel bislang nur mühsam voranzugehen. Der Outdoorspezialist Globetrotter hat an der Tübinger Straße, nur wenige Hundert Meter weiter, ebenfalls Ende 2014 eröffnet. Insider berichten, dass sich teilweise kaum ein Kunde in der Filiale aufhält. Das Geschäft scheint schlecht zu laufen. Auch Makler und Handelsexperten bestätigen diese Einschätzung. „Es braucht einfach seine Zeit, bis sich eine Filiale voll etabliert. Das ist ganz normal und kann bis zu zwei oder drei Jahren dauern“, erklärt der Pressesprecher des Unternehmens, Fabian Nendza. Doch er sagt auch: „Wie zu erwarten war, ist im gesamten Viertel in Sachen natürlicher Kundenfrequenz noch Luft nach oben.“ Details zu Kundenzahlen und Umsätzen will er aber nicht nennen.