Der Möbelhändler Fleiner konzentriert sich auf die Killesberghöhe. Was aus den Ladenflächen in der Innenstadt wird, ist unklar. Die Kunden scheinen das neue Quartier am Höhenpark inzwischen besser anzunehmen als noch vor einem Jahr.

Stuttgart - Ende August ist Schluss. Dann verlässt das Möbelhaus Fleiner seinen Standort am Rotebühlplatz. Dort hatte das Unternehmen vor allem Büroeinrichtungen verkauft. Diesen Zweig verlegt Fleiner nun ebenfalls ins Quartier Killesberghöhe, wo die Einrichtungslinie bereits seit Mai 2013 vertrieben wird, die zuvor ihren Standort an der Rosenbergstraße im Westen hatte. „Diesen Standort haben wir bereits im vergangenen Jahr geschlossen. Das City Plaza verlassen wir nun zum Monatsende“, sagt der Fleiner-Geschäftsführer Günter Meyer.

 

Seit seiner Eröffnung am 29. November 2012 gab es immer wieder Kritik am Konzept des Wohn- und Handelsquartiers Killesberghöhe. Es galt als zu wenig belebt, Händler klagten regelmäßig über geringen Publikumsverkehr. Doch das hat sich nach Aussage der Verantwortlichen inzwischen gebessert. Das bestätigt auch Günter Meyer für seine Filiale zwischen Stresemannstraße und Am Kochenhof: „Wir spüren hier eine Zunahme der Frequenz um rund 20 Prozent, seitdem wir auf den Killesberg gezogen sind“, erklärt er. Die Gründe, aus denen Fleiner die Innenstadt verlässt, schildert Günter Meyer so: „Wir haben eine bessere Kostensituation, da wir nicht mehr zwei Standorte betreiben müssen.“ Zudem baut das Möbelhaus nach eigener Aussage auf die bessere Erreichbarkeit der Killesberghöhe im Vergleich zum Rotebühlplatz. „Die meisten Menschen kommen gezielt zu uns. Wir sind also nicht so sehr auf eine hohe Grundfrequenz angewiesen“, erklärt der Geschäftsführer, der als weiteren Vorteil die Tiefgarage unter der Einkaufsmeile nennt.

Kunden kommen während der Ferien

„Inzwischen sind wir mit der Frequenz recht zufrieden“, erklärt auch die Centermanagerin der Killesberghöhe, Birgit Greuter. Gerade zur Ferienzeit stehe man im Vergleich zu anderen Einkaufslagen gut da, weil der Höhenpark Besucher anziehe und so dem benachbarten Quartier Kunden beschere.

Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung standen einige der Geschäfte bereits kurz vor der Insolvenz. Greuter betont, dass es bisher kaum Fluktuation unter den Mietern auf der Killesberghöhe gegeben habe. „Das Modegeschäft La Chemise hat für sich festgestellt, dass es hier nicht den optimalen Standort gefunden hatte“, so Greuter. Zudem werde die Fläche, die ein Schlüsseldienst hinterlassen habe, bald von einem Wellnessanbieter übernommen. Greuter führt die gestiegene Frequenz auch darauf zurück, dass die Wohnungen rund um die Ladengeschäfte inzwischen fast vollständig verkauft und bezogen sind. „Von 110 Einheiten steht nur eine noch zum Verkauf“, sagt die Centermanagerin.

Immobilie im Westen wird verkauft

Was derweil mit den Immobilien geschieht, die Fleiner in der Innenstadt hinterlässt, ist noch unklar. Peter Fleiner, der Eigentümer des Gebäudes an der Rosenbergstraße im Stuttgarter Westen, will sein Objekt verkaufen. „Das soll in naher Zukunft geschehen“, sagt er. Die Räume stehen seit dem Auszug des Möbelhändlers im Mai 2013 jedenfalls leer. Wer nach dem Verkauf an der Rosenbergstraße einziehen wird, ist noch nicht absehbar. Auch im City Plaza am Rotebühlplatz steht nach dem Auszug von Fleiner ein Wechsel an. Eine Entscheidung, wer die Fläche übernimmt, ist noch nicht gefallen. Das vom Bauherrn Rudi Häussler erstellte Gebäude am Rotebühlplatz wurde nach mehr als vier Jahren Bauzeit 2002 fertiggestellt. Die Kosten lagen nach Angaben der Architekten bei 34,5 Millionen Euro.