Eigentlich sollte es bei der Podiumsdiskussion um den Feinstaub gehen. Als ein Vertreter des Landesnaturschutzverbandes Porsche als Profiteur des Holocausts bezeichnete, wurde es dem CDU-Stadtrat Philipp Hill dann doch zu viel.

Stuttgart - Eigentlich sollte es an diesem Montagabend im Kultur- und Kongresszentrum Liederhalle um die Luftbelastung insbesondere durch Feinstaub gehen – und vor allem darum, wie die Stuttgarter Luft sauberer werden kann. Es herrschte dann aber bald ziemlich dicke Luft, weil die Stadt- und Regionalräte von Grünen, CDU, SPD, Linke und SÖS heftig über Stuttgart 21 und den Rosensteintunnel in Streit gerieten. Doch das war noch gar nichts im Vergleich zu dem, was folgen sollte.

 

Automobilkritischer Rundumschlag

CDU-Stadtrat Philipp Hill. Foto: privat
Als nämlich auch die rund ein Dutzend (!) Zuhörer um Wortmeldungen gebeten wurden, ging Joseph Michl vom Landesnaturschutzverband ans Mikrofon und kam in seinem automobilkritischen Rundumschlag auch darauf zu sprechen, dass Porsche einer der Profiteure des Holocausts gewesen sei. „Das ist unerträglich, was Sie sagen“, meinte der CDU-Stadtrat Philipp Hill darauf, was Michl zu einer Wiederholung ermunterte – und Hill dazu, die Veranstaltung mit den Worten „Das tue ich mir nicht mehr länger an“ zu verlassen.

Das Podium – Freie Wähler und FDP fehlten – stritt trotz der grundsätzlichen Übereinstimmung, dass der Autoverkehr zurückzudrängen sei, munter weiter, sodass der Moderator Michael Adler bilanzierte: „Wenn man sich einigt, geht was in der Verkehrspolitik der Städte. Aber in Stuttgart liebt man den Streit.“