Erstflug Eine Batterieladung reichte im Jahr 1973 dem Österreicher Heino Brditschka, um seinen Elektromotorsegler auf mehr als 300 Meter Höhe zu bringen. Nach einigen Platz- runden landete er nach neun Minuten Flugzeit.

 

Solarsegler Seit 1980 experimentierten Tüftler und Forschergruppen mit Flugzeugen, die in der Luft mit Solarzellen auf den Flügeln Sonnenlicht in Strom umwandeln. In Deutschland hielt sich Günther Rochelt 1983 mit seiner Solair 1 fünfdreiviertel Stunden lang in der Luft – allerdings mit Thermikunterstützung. Die Universität Stuttgart hat den Solarflieger Icaré entwickelt. Und der Schweizer Bertrand Piccard will mit seinem Flugzeug Solar Impulse eine komplette Weltumrundung schaffen.

Vielfalt Weltweit gibt es bereits mehrere Elektromotorsegler. Dazu gehört der Antares der deutschen Firma Lange sowie der Taurus der slowenischen Firma Pipistrel. Die Universität Stuttgart will mit e-Genius die Alltagstauglichkeit von Elektroseglern beweisen.

Zukunft Große Verkehrsflugzeuge werden noch auf unabsehbar lange Zeit mit Kerosin fliegen. Experten halten es jedoch für realistisch, dass in fünf bis zehn Jahren Elektroflieger für bis zu sechs Passagiere in Serie gebaut werden. Auch Hybridantriebe sind denkbar.

Die Besonderheit: die Stuttgarter Flugzeugbauingenieure rüsteten nicht einfach einen vorhandenen Segler auf Elektroantrieb um - was technisch einfacher gewesen wäre -, sondern konstruierten ein neuartiges Flugzeug rund um den umweltfreundlichen und zukunftsträchtigen Antriebsstrang. Dabei waren die Ideen mehrerer Fachdisziplinen gefragt, weshalb Voit-Nitschmann betont, "dass wir das Flugzeug multidisziplinär optimiert haben".

Die auffälligste Neuerung: der Motor mit einer Leistung von 60 Kilowatt sitzt im Heck, was einen 15 bis 20 Prozent höheren Wirkungsgrad verspricht als ein vorne installierter Antrieb. Der Motor und die zugehörige Elektronik sind wassergekühlt.

E-Genius ist alltagstauglich

Auf Anhieb schaffte der Stuttgarter Motorsegler locker die Bedingungen des Nasa-Flugwettbewerbs: 320 Kilometer Flugstrecke mussten in weniger als zwei Stunden zurückgelegt werden, wobei weniger als 3,8 Liter (eine Gallone) pro Flugpassagier verbraucht werden durften (oder eine entsprechende Menge Strom). E-Genius kann bis zu 400 Kilometer weit fliegen und verbraucht nur 4,75 Kilowattstunden Strom pro 100 Kilometer und Passagier. Das entspricht 0,16 Liter Benzin.

Gleichwohl reichte es für die Stuttgarter in Kaliforniern nur zu dem mit 120.000 Dollar dotierten zweiten Platz. Sieger wurde der von der slowenischen Firma Pipistrel gebaute Doppelrumpfsegler Taurus G4. Während e-Genius bei der Endabrechnung 68 Punkte erhielt, brachte es die viersitzige Taurus dank des besseren "Passagierverbrauchs" auf 73 Punkte - und heimste damit eine Million Dollar Siegprämie ein. Zum Vergleich: das beste Flugzeug mit Verbrennungsmotor brachte es nur auf 35 Punkte. Allerdings halten sich die Stuttgarter zugute, dass ihr e-Genius alltagstauglich ist. Die Pipistrel dagegen sei bisher nur von zwei Testpiloten geflogen worden - und als Passagiere hätten die Slowenen Gewichtsdummies mitgenommen.

Chronik der Elektroflugzeuge

Erstflug Eine Batterieladung reichte im Jahr 1973 dem Österreicher Heino Brditschka, um seinen Elektromotorsegler auf mehr als 300 Meter Höhe zu bringen. Nach einigen Platz- runden landete er nach neun Minuten Flugzeit.

Solarsegler Seit 1980 experimentierten Tüftler und Forschergruppen mit Flugzeugen, die in der Luft mit Solarzellen auf den Flügeln Sonnenlicht in Strom umwandeln. In Deutschland hielt sich Günther Rochelt 1983 mit seiner Solair 1 fünfdreiviertel Stunden lang in der Luft – allerdings mit Thermikunterstützung. Die Universität Stuttgart hat den Solarflieger Icaré entwickelt. Und der Schweizer Bertrand Piccard will mit seinem Flugzeug Solar Impulse eine komplette Weltumrundung schaffen.

Vielfalt Weltweit gibt es bereits mehrere Elektromotorsegler. Dazu gehört der Antares der deutschen Firma Lange sowie der Taurus der slowenischen Firma Pipistrel. Die Universität Stuttgart will mit e-Genius die Alltagstauglichkeit von Elektroseglern beweisen.

Zukunft Große Verkehrsflugzeuge werden noch auf unabsehbar lange Zeit mit Kerosin fliegen. Experten halten es jedoch für realistisch, dass in fünf bis zehn Jahren Elektroflieger für bis zu sechs Passagiere in Serie gebaut werden. Auch Hybridantriebe sind denkbar.