Das ist beim Schnuppertag anders. Die Schüler erfahren nicht nur allerhand Wissenswertes, etwa woher der Strom aus der Steckdose kommt, welche Energiequellen genutzt werden können oder was denn eigentlich Kraftwerke sind. Sie kommen auch hautnah und live in Berührung mit den vorgestellten Ausbildungsberufen: Anschauen, Anfassen, Ausprobieren heißt es beim Rundgang durch alle technischen Lehrabteilungen des Konzerns. Die Ausbilder Ellen Bauer und Robin Schmider erklären, welche Aufgaben die Lehrlinge in ihrer Ausbildung haben und was sie an Qualifikationen mitbringen müssen. „Mathe und Physik sind sehr wichtig“, erklärt Robin Schmider. „Aber es ist alles machbar,“ betont er.

 

Zu den Lieblingsfächern der Werksgäste zählen diese Naturwissenschaften nicht unbedingt. Die Stärken des 18-jährigen Bekam aus Äthiopien liegen eher in Deutsch, Biologie, Geografie und Englisch. „Aber ich will gerne Mechatroniker werden oder in einem IT-Beruf arbeiten“, sagt er. Deshalb will er sich nun mehr anstrengen. „Das alles hier zu sehen, motiviert mich sehr, ich will endlich arbeiten“, so Bekam.

Hochmotivierte Azubis mit Lerneifer und Interesse am Job sucht der EnBW-Konzern händeringend. „Wir brauchen dringend junge Nachwuchskräfte“, sagt Gerhard Heinrich. Die Ausbildungszahlen sinken laut Heinrich kontinuierlich. Um diesem Abwärtstrend entgegenzusteuern, spricht die EnBW deshalb neue Zielgruppen an: Studienabbrecher, Hauptschüler und eben auch Flüchtlinge. „Wir sehen das als große Chance für uns“, sagt Heinrich. Die Schnuppertage und das Praktikum dienten auch dazu, späteren Frustrationen vorzubeugen. Und als die Schüler auch endlich selbst an die Geräte ran dürfen, kennt die Faszination keine Grenzen mehr.