Bei einer Trennung der Netze könnten laut Gutachter hingegen Entflechtungskosten in Höhe von bis zu 70 Millionen Euro anfallen. Grundsätzlich biete der Einstieg in das Netzgeschäft bei einem angemessenen Kaufpreis aber recht gute Renditeaussichten.

 

"Die Stadt wird immer mindestens 51 Prozent der Anteile an den Stadtwerken halten", um die Unternehmensstrategie allein bestimmen zu können", so Föll. "Weniger ist nicht verhandelbar." Die Stadt strebe an, auch die Wasserbezugsrechte wieder von der EnBW zu übernehmen. "Darauf gibt es aber keinen Rechtsanspruch, wir sind auf Verhandlungen angewiesen, die nicht einfach sein werden", so Föll. Spätestens von 2014 an wolle die Stadt die Wasserversorgung wieder selbst betreiben. Die Stadtwerke sollen Teil der Stuttgarter Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (SVV) werden, die bereits die Anteile an den Stuttgarter Straßenbahnen hält. Dadurch sei ein steuerlicher Querverbund möglich, so Föll. Gewinne der Stadtwerke könnten mit Verlusten im Nahverkehr verrechnet werden.

Eine Übernahme des Fernwärmenetzes ist für das Rathaus kein Thema. Dafür müssten der EnBW zuvor die Kraftwerke Münster, Gaisburg und Altbach für einen dreistelligen Millionenbetrag abgekauft werden, heiß es gestern, weil eine Netztrennung technisch nicht sinnvoll sei. Kleinerzeuger sollten aber überschüssige Wärme, etwa aus einem Blockheizkraftwerk, in das Fernwärmenetz einspeisen können, erklärte Föll. Auch über das Thema Stadtwerke hinausgehende Überlegungen, die EnBW Regional AG zu kaufen, bezeichnete der Finanzbürgermeister gestern als "eine Nummer zu groß".