Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Auch der SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel bekräftigte, man werde "einen verlässlichen gemeinsamen Pfad beschreiten". Die gute Partnerschaft zwischen Land und OEW werde fortbestehen. "Die ganze Unruhe ist der Planlosigkeit der alten Regierung beim Rückkauf der Landesanteile an der EnBW geschuldet", so Kretschmann.

 

Eine für die OEW ungewohnte Transparenz

Noch wissen die OEW-Kreise nicht genau, wie viele der kommunalen Kleinaktionäre noch verkaufen wollen. Etwas mehr als fünf Prozent an dem Energieriesen gehören Städten, Gemeinden und Verbänden. Gewiss ist nur, dass es die Kreise einiges kosten wird, um mit dem Land auf Augenhöhe zu bleiben. Im geringsten Fall geht die OEW von zusätzlichen Kosten von 121 Millionen Euro aus.

Im Worst-Case-Szenario werden bis zu 280 Millionen Euro für die Erhöhung fällig. In diesem Fall rechnet die mit 475 Millionen Euro verschuldete OEW damit, dass 80 Millionen Euro aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können und 200 Millionen Euro durch neue Darlehen abgedeckt werden müssten.

Die Zustimmung für weitere Kredite holen sich die Landräte Anfang nächster Woche in ihren Kreistagen ab. Neu dabei ist eine für die OEW ungewohnte Transparenz. Die meisten Gremien wollen öffentlich tagen. Der Kreis Ravensburg von OEW-Verbandschef Kurt Widmaier hat schon abgestimmt. Allerdings nicht öffentlich. "Es ging dort um Interna der OEW", begründet ein Sprecher die Geheimhaltung.

Die erste Frist dazu war am 18. März abgelaufen; bis dahin waren dem Land nach der letzten offiziellen Mitteilung 2,34 Prozent der Aktien angedient worden. Eine Nachfrist endet am 6. April, also am Mittwoch nächster Woche. Laut Endriss haben sich die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke vom Land das Recht einräumen lassen, die Hälfte dieser zusätzlichen Anteile zu übernehmen. Darüber werde die Verbandsversammlung am Freitag nächster Woche entscheiden.

Die im Übernahmeangebot veröffentlichte Klausel soll sicherstellen, dass die beiden Großaktionäre auch nach dem Aufkauf weiterer Aktien auf Augenhöhe bleiben. Diese Parität war bereits in der Aktionärsvereinbarung zwischen OEW und EdF festgelegt, in die das Land nach dem Kauf des EdF-Anteils eintritt.

Kretschmann: "Gehen nicht auf Konfrontationskurs"

Inwieweit sie fortbesteht, ist unklar. Im Übernahmeangebot heißt es dazu, die Vereinbarung werde "möglicherweise während des Laufs der Annahmefrist geändert oder ganz oder teilweise aufgehoben werden. Dies hängt von weiteren rechtlichen Klärungen ab."

Der designierte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) sagte, es gebe keinen Machtkampf mit den OEW um den Einfluss bei der EnBW. Vielmehr bestehe Einvernehmen, dass man an einem Strang ziehe. "Ich habe heute mit den Landräten gesprochen. Wir gehen nicht auf Konfrontationskurs. Auch von den Landräten habe ich nichts anderes gehört", meinte Kretschmann.

Wie viele Kleinaktionäre verkaufen noch?

Auch der SPD-Fraktionschef Claus Schmiedel bekräftigte, man werde "einen verlässlichen gemeinsamen Pfad beschreiten". Die gute Partnerschaft zwischen Land und OEW werde fortbestehen. "Die ganze Unruhe ist der Planlosigkeit der alten Regierung beim Rückkauf der Landesanteile an der EnBW geschuldet", so Kretschmann.

Eine für die OEW ungewohnte Transparenz

Noch wissen die OEW-Kreise nicht genau, wie viele der kommunalen Kleinaktionäre noch verkaufen wollen. Etwas mehr als fünf Prozent an dem Energieriesen gehören Städten, Gemeinden und Verbänden. Gewiss ist nur, dass es die Kreise einiges kosten wird, um mit dem Land auf Augenhöhe zu bleiben. Im geringsten Fall geht die OEW von zusätzlichen Kosten von 121 Millionen Euro aus.

Im Worst-Case-Szenario werden bis zu 280 Millionen Euro für die Erhöhung fällig. In diesem Fall rechnet die mit 475 Millionen Euro verschuldete OEW damit, dass 80 Millionen Euro aus dem laufenden Betrieb finanziert werden können und 200 Millionen Euro durch neue Darlehen abgedeckt werden müssten.

Die Zustimmung für weitere Kredite holen sich die Landräte Anfang nächster Woche in ihren Kreistagen ab. Neu dabei ist eine für die OEW ungewohnte Transparenz. Die meisten Gremien wollen öffentlich tagen. Der Kreis Ravensburg von OEW-Verbandschef Kurt Widmaier hat schon abgestimmt. Allerdings nicht öffentlich. "Es ging dort um Interna der OEW", begründet ein Sprecher die Geheimhaltung.

Anzeige gegen OEW-Chef

Prüfung

Die Staatsanwaltschaft Ravensburg prüft Ermittlungen gegen den Chef der Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW), den Ravensburger Landrat Kurt Widmaier (CDU). Auslöser sei die Strafanzeige eines Privatmannes, sagte ein Behördensprecher. Darin werde gegen Widmaier der Verdacht der Untreue im Zusammenhang mit dem EnBW-Rückkauf durch das Land erhoben.

Verdacht

Derzeit untersuchen die Staatsanwälte, ob überhaupt ein Anfangsverdacht vorliegt. Der Anzeigeerstatter hatte insbesondere darauf verwiesen, dass die OEW auf ihr Vorkaufsrecht verzichtet hatte und sich verpflichtete, das Übernahmeangebot des Landes nicht anzunehmen. Die OEW hält ihr Vorgehen für rechtlich einwandfrei.