Am Donnerstag ist Außenminister Sigmar Gabriel in Washington eingetroffen. Er ist damit erste deutsche Regierungsvertreter, der die neue US-Regierung besucht.

Washington - Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) ist am Donnerstag zu einem Besuch in den USA eingetroffen. Sein Besuch in Washington ist der erste eines deutschen Kabinettsmitglieds bei der neuen Regierung von US-Präsident Donald Trump. Auf Gabriels Programm standen Gespräche mit Vizepräsident Mike Pence im Weißen Haus sowie mit dem erst am Mittwoch vereidigten Außenminister Rex Tillerson.

 

Außerdem will Gabriel mit der Vertretern des Senatsausschusses für Auswärtige Angelegenheiten zusammenkommen. Der neue Bundesaußenminister will in Washington die Möglichkeiten der künftigen Zusammenarbeit ausloten. Trump und andere Vertreter seiner Regierung haben Deutschland hart kritisiert, vor allem wegen der Flüchtlingspolitik und des starken Überschusses im Außenhandel. In Berlin sorgte auch das dreimonatige Einreiseverbot Trumps für Bürger mehrerer muslimischer Staaten für Besorgnis und rief die Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hervor.

Möglichkeiten zur Zusammenarbeit ausloten

Das Treffen mit Gabriel ist der erste Besuch eines Außenministers für Tillerson. Der frühere Chef des Ölkonzerns ExxonMobil hatte erst am Mittwoch das grüne Licht des Senats für seine Nominierung bekommen und war kurz danach vereidigt worden. Der deutsche Botschafter in Washington, Peter Wittig, hatte jedoch bereits in den Tagen zuvor Tillerson in Kontakt gestanden, um den schnellen Besuch Gabriels in die Wege zu leiten. Gabriel will am Donnerstag außerdem die berühmte Bibliothek des US-Kongresses besuchen. Die Bibliothek beherbergt rund 31 Millionen Bücher in 470 verschiedenen Sprachen und zahlreiche Dokumente.

Darunter ist auch eine alte deutsche Übersetzung der Unabhängigkeitserklärung der Vereinigten Staaten, an deren Ausarbeitung auch deutschstämmige Einwanderer beteiligt waren. Am Freitag reist Gabriel weiter nach New York, wo er unter anderen UN-Generalsekretär Antonio Guterres und die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley, treffen will. Zudem ist ein Gespräch mit Vertretern jüdischer Organisationen geplant.