Fällt Stuttgart nun ins Mittelmaß zurück? Das sieht Ressel nicht so. „Nach wie vor gehören wir zu den vier drittmittelstärksten Unis in Deutschland.“ Aber auch in den abgelehnten Projekten werde man die Forschung weitertreiben. „Es waren Themen, die aus der Mitte unseres Forschungsprofils stammen. Das gilt auch für unser Zukunftskonzept.“ Dieses sieht unter anderem eine Zusammenarbeit mit dem Literaturarchiv Marbach vor. „Aber uns fehlt natürlich das Geld, um alles wie geplant umzusetzen“, so Ressel. „Wir sind aber zufrieden, dass wir angesichts der riesigen Konkurrenz von 227 Neubewerbungen mit einem Projekt punkten konnten.“

 

 Stuttgart hat noch eine Chance auf einen anderen Titel

Weitere Hoffnungen setzt der Stuttgarter Rektor auf die Folgeanträge für das bestehende Exzellenzcluster zur Simulationstechnologie Simtech und die Graduiertenschule Gsame zu intelligenten Fabriken. „Wenn der Vollantrag zur neuen Graduiertenschule (Festkörperphysik) erfolgreich ist, werden gemeinsam mit den beiden bestehenden Exzellenzprojekten rund 45 Professuren an der Uni Stuttgart das Prädikat ,exzellent’ tragen.“ – „Damit“, so Ressel, „liegen wir im nationalen wie auch im internationalen Vergleich sehr gut.“

Als „Etappensieg“ wertet Wissenschaftsminister Peter Frankenberg (CDU) das Abschneiden Tübingens und ist dabei mit dem Rektor Engler auf einer Linie. „Die Universität Tübingen hat mit ihrem Zukunftskonzept beste Chancen auf den Elitestatus“, gratulieren Frankenberg und Ministerpräsident Stefan Mappus (CDU). Sie bedauern, auch die Uni Stuttgart habe ein sehr gutes Zukunftskonzept eingereicht, „das sich leider nicht durchgesetzt habe“. Dass zehn von 59 neuen Förderanträgen in der Endrunde aus Baden-Württemberg stammen, werten sie als Beweis, „dass das Land mit einer gezielten und leistungsorientierten Hochschulpolitik die Weichen richtig gestellt hat“. In die Endrunde kommen auch die vier Zukunftskonzepte und 16 Projekte aus dem Land, die bereits in der ersten Phase gefördert wurden.