Die Darsteller der Filderbühne aus Filderstadt feiern das 40-jährige Bestehen des Vereins mit der Komödie „Lügen über Lügen“. Da wird freilich gelogen, bis die Balken brechen! Ein großes Problem abseits von der Bühne haben die Vereinsmitglieder allerdings weiterhin.

Filderstadt - Im neuen Stück der Filderbühne „Lügen über Lügen“ wird geschwindelt, was das Zeug hält. Das Ehepaar Bachmann erwartet Besuch von ihrer reichen Tante. Die wollen sie mächtig beeindrucken und tischen ihr deshalb eine Lüge nach der anderen auf. So kommt es, dass plötzlich der Herr des Hauses Getränke serviert und der erfundene Fahrer in der Badewanne schlafen muss.

 

Komisch eigentlich, dass sich die Balken im Bürgerhaus Sonne in Sielmingen, wo die letzten Wochen fleißig geprobt wurde, noch nicht biegen. Am vergangenen Samstag feierte die Komödie von Walter G. Pfaus im Rahmen einer geschlossenen Veranstaltung Premiere. Der Anlass für die Aufführung ist der runde Jahrestag des Vereins. Die Filderbühne feiert dieses Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Zum Ehrentag gab es keinen Kuchen, sondern ganz passend ein Theaterstück.

Geprobt wird abends und am Wochenende

Der Verein hat „Lügen über Lügen“ vor 22 Jahren schon mal aufgeführt. Zum 40-Jährigen wurde das Drehbuch wieder aus dem Schrank geholt. Für das Stück stehen neun Amateurschauspieler, die also nicht hauptberuflich beim Theater sind, auf der Bühne. Deswegen wurde immer abends oder am Wochenende geprobt. „Bei uns gibt es Lehrer, Hausfrauen, Architekten, Briefträger und vieles mehr“, sagt Hilde Schwind, die im Stück die Schwiegermutter Erna Bachmann verkörpert.

Die hat eine Schwäche für Alkohol und tapst in der Vorstellung schon mal gut angeheitert durch das Wohnzimmer der Bachmanns. Schwind selbst ist Buchhalterin und war bei der ersten Aufführung mit derselben Rolle dabei. Andreas Pedretti führte 1995 für „Lügen über Lügen“ die Regie und tut das dieses Jahr erneut.

„Das Stück ist für jeden was“, sagt er „Es gibt viele unterschiedliche Charaktere, in denen sich jeder wiedererkennen kann.“ Pedretti ist nicht nur Regisseur, sondern steht in der Rolle des Jörg Mendes auch selbst auf der Bühne.

Hoffnung auf einen neue Heimat

Auf die vergangenen 40 Jahre blickt Rosemarie Reinhart, Sprecherin der Filderbühne, mit einem lachenden und einem weinenden Auge. „Es waren Jahre voller wunderschöner Stücke, aber auch zahlreicher Herausforderungen“, sagt sie. Seit 2013 darf das Theater wegen Brandschutzauflagen nicht mehr in seinem Domizil in Plattenhardt gastieren.

„Deshalb hoffen wir für die nächsten Jahre besonders, eine neue Heimat zu finden, in der wir sowohl proben als auch aufführen können.“ Die Bühne im Bürgerhaus Sonne sei nämlich bedeutend kleiner als die alte und biete deshalb auch weniger Möglichkeiten.

Der Verein, der aktuell aus 65 Mitgliedern – davon sind 15 Kinder – besteht, kann auf eine ereignisreiche Vergangenheit blicken. 1980 half sogar der Oberbürgermeister von Filderstadt für eine Aufführung aus, wie Reinhard sagt. Für die Premiere von „Das Haus in Motevideo“ spielte der damalige OB Karl Feßler den Bürgermeister.

Seit Mitte Oktober laufen die Proben für das aktuelle Stück. Die letzten Wochen vor der Premiere übten die Schauspieler bis zu viermal pro Woche. „Die Nerven sind schon angespannt“, sagt Pedretti. Die Mühen haben sich aber gelohnt. Die Premiere, die nur für geladene Gäste stattfand, ging glatt über die Bühne. Vomn Samstag, 18. März, an wird das Stück noch zehnmal aufgeführt.

Termine und Eintrittskarten

Die Vorstellungen können von Samstag, 18. März, bis Samstag, 29. April, besucht werden. Der Ort ist das Bürgerhaus Sonne an der Sielminger Hauptstraße 44. Die Eintrittskarten kosten für Erwachsene 13 Euro, ermäßigt elf Euro, und können unter www.filderbuehne.de/tickets oder über die Bestellhotline 0 18 06/57 00 70 gekauft werden. Mehr Informationen zu Terminen und Vorverkaufsstellen sind auf der Internetseite der Filderbühne zu finden.