Eine neue Ausstellung in der Städtischen Galerie in Filderstadt vermittelt dem Betrachter eine ungewöhnliche Sicht auf bekannte Dinge. Die Vernissage ist am Sonntag, 12. November.

Bonlanden - Eine aufgewickelte Wäscheleine als Kunstobjekt? Oder auch Erde, beispielsweise von der Schwäbischen Alb? Das funktioniert – und war auch der Grund, warum die Künstler der Filder (abgekürzt Küfi) die Künstlerinnengruppe mit dem Namen Blickwinkel aus dem Raum Reutlingen/Tübingen zu einer Ausstellung in die Städtische Galerie unter dem Motto „fremd – aber nah, nah – aber fremd“ eingeladen hat.

 

„Uns hat das Konzept gefallen, eine ungewohnte Sicht auf die Dinge zu zeigen“, sagt die Küfi-Vorsitzende Sabine Schäfer-Gold. Dahinter steht der Gedanke, Dinge, die fremd sind, einmal aus der Nähe zu betrachten – und umgekehrt. „Das Verhältnis zu einer Wäscheleine kann dadurch plötzlich einen neuen Aspekt bekommen“, sagt sie. Für Schäfer-Gold steht aber auch eine zweite Assoziation hinter der Ausstellung: die Chance, über das Fremde neu nachzudenken. „Dadurch wird das Flüchtlingsthema Teil der Ausstellung“, sagt sie.

Erde ist ein vielseitig verwendbarer Grundstoff

Hinter der seit rund 15 Jahren bestehenden Gruppe Blickwinkel stehen zurzeit vier Künstlerinnen. Jutta Peikert zeigt in Bonlanden Keramiken und vereint darin den Mensch, Hände und Häuser – Symbole für Heimat, Geborgenheit und das Getragen werden. Fotografien, monochrome Malerei sowie zwei Objekte präsentiert Renate Quast in der Städtischen Galerie – darunter auch ein Bild der eingangs erwähnten Wäscheleine. Renate Vetter geht in ihren Arbeiten der Heimat auf den Grund – und das im wahren Wortsinne. Denn einige Werke bestehen aus dem Grundstoff Erde und überraschen den Betrachter damit, wie vielseitig sich diese zeigen kann.

Dass Izumi Yanagiya aus Japan stammt, ist in ihren Arbeiten leicht zu erkennen. „Die Kultur meiner Heimat fließt in meine Arbeiten“, sagt die Textildesignerin, die von Papier fasziniert ist. Sie formt dieses vielseitige Material, gibt ihm neue Strukturen. Die Mehrzahl ihrer Arbeiten hat die Kalligrafie als Hintergrund. Yanagiya beherrscht die Kunst, mit wenigen Tuschestrichen Bilder zu erzeugen, nutzt jedoch auch Grautöne, um ihren Motiven Tiefe zu geben. Was in der Ausstellung deutlich wird, fasst Renate Vetter in Worte. „Wir verfolgen ganz unterschiedliche künstlerische Ansätze und Ausdrucksweisen.“ Diese würden jedoch in der Ausstellung miteinander verzahnt.

Die Ausstellung läuft bis Dezember

Die Ausstellung in der Städtischen Galerie Filderstadt in Bonlanden an der Bonländer Hauptstraße 32/1 beginnt mit einer Vernissage am Sonntag, 12. November, um 11.15 Uhr und läuft dann bis zum 3. Dezember. Die Arbeiten sind jeweils donnerstags von 10 bis 13 Uhr, samstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Mehr Informationen gibt es unter www.kuefi.de.