Die finanziellen Aussichten der Gemeinde sind düster. Das Minus könnte auf vier Millionen Euro steigen.

Hemmingen - Die öffentlichen Debatten darüber, an welcher Stelle man noch sparen kann und an welcher man nicht sparen sollte, kommen erst noch. Aber schon jetzt steht fest, dass die finanziellen Aussichten der Gemeinde Hemmingen auch im kommenden Jahr nicht eben rosig sind. Das geht aus den Eckdaten zur Haushaltsplanung für das nächste Jahr hervor, die am Dienstagabend im Verwaltungsausschuss vorgestellt wurden. Demnach könnte das Defizit im Etat im nächsten Jahr bei mehr als vier Millionen Euro liegen. 2016 rechnet man hingegen mit einem weniger deutlichen Defizit von knapp 400 000 Euro. Das Ergebnis könnte damit besser als erwartet ausfallen, was laut dem Bürgermeister Thomas Schäfer vor allem mit Steuernachzahlungen zusammenhängt.

 

Weniger Zuweisungen

Auf der Ertragsseite rechnet die Gemeinde 2017 mit knapp 14,6 Millionen Euro, die Aufwendungen werden wohl bei 18,7 Millionen Euro liegen. Weil das Jahr 2015 finanziell positiv war, bekommt die Gemeinde im Jahr 2017 weniger Zuweisungen im Rahmen des Finanzausgleichs.

Bei bestehenden Krediten der Gemeinde könnte es bald eine Umschichtung geben. Hintergrund sind volatile Zinssätze. Nach der US-Wahl, sagte der Kämmerer Horst Etzel, habe es „große Ausschläge“ gegeben. „Wir wollen das beobachten.“ Eine Umschuldung würde Darlehen an Eigenbetriebe betreffen. Im Zuge der Haushaltsberatungen wurde in diesem Jahr beschlossen, die Darlehen der Gemeinde an die Eigenbetriebe 2018 umzuschulden, indem sie an die Gemeinde zurückgegeben und auf dem Kreditmarkt aufgenommen werden. Nun kündigen sich auf dem Kreditmarkt laut Etzel jedoch höhere Zinsen an. Wenn diese statt wie jetzt bei rund 0,5 bei mehr als 1,5 Prozent liegen würden, habe eine Umschuldung wieder zurück zu Darlehen der Gemeinde Sinn. Letztlich, so Etzel, sei die Entwicklung aber nur schwer abzuschätzen: „Meine Kristallkugel hat keine klare Aussage getroffen.“