Pia Lenz gelingen intime Nahaufnahmen aus dem Alltag der Geflüchteten - von der Angst Djaners vor der Hamburger Polizei etwa, die nachts die Unterkünfte abklappert, um Bewohner aufzuspüren, die abgeschoben werden können. Kinder wie Djaner haben schon oft mitbekommen, dass andere Mädchen und Jungs vom einen Tag auf den anderen verschwinden. Nachdem sein Bruder und er eines Nachts nur knapp einer Abschiebung entgehen, kommt Djaner eine Zeit lang nicht in den Unterricht. Die Mutter hat Angst, die Polizei könne die Kinder aus der Schule abholen - obwohl das in Hamburg, anders als in anderen Bundesländern, gar nicht zulässig ist.

 

Fahrdienst im Morgengrauen

In der Zeit akuter Bedrohung entstehen besonders eindringliche Bilder: Als Djaner an einem sicheren Ort am anderen Ende Hamburgs untergebracht ist, entschließt sich eine Elterninitiative, einen Fahrdienst zu organisieren. Im Morgengrauen durchqueren engagierte Eltern die Stadt, damit Djaner jeden Tag in die gewohnte Schule kommen kann. Die Lehrerin der Grundschulklasse spricht in der Zeit mit ihren Schülern über das Thema Abschiebung. Das finden zunächst nicht alle Eltern gut.

Der Schulalltag spielt in „Alles gut“ eine starke Rolle. Viele Kinder von Geflüchteten haben einen positiveren Bezug zur Schule als ihre einheimischen Klassenkameraden. „Die Schule gibt den Kindern eine Struktur, die sie Wochen, vielleicht sogar Monate lang nicht hatten. Die Schule ist der Haltepunkt, darauf können sie sich verlassen“, sagt Ghofrans Lehrerin.

Drohende Abschiebung

Heute, mehr als ein Jahr nach dem Ende der Dreharbeiten, leben Djaner und sein Bruder in Heimen - getrennt von der Mutter, die wegen einer psychischen Krankheit in Behandlung ist. Sollte sie wieder in der Lage sein, für ihre Kinder zu sorgen, droht der Familie die Abschiebung. Für Ghofrans Familie ist es den Umständen entsprechend gut gelaufen, sie hat Anfang 2017 eine eigene Wohnung gefunden.

Bei Dokumentationen rund um die Themen Flucht und Abschiebung ist es nicht unüblich, dass die Protagonisten und die Regisseure auch lange nach der Fertigstellung des Films noch in Kontakt bleiben. Das gilt auch für „Alles gut“. „Man war der erste deutsche Ansprechpartner, und das bleibt man auch“, sagt Pia Lenz. Die Menschen, die sie Monate lang durch Krisen und Freuden begleitet hat, meldeten sich immer noch mit Detailfragen bei ihr, sagt sie. „Djaner ruft auch dann an, wenn er schwimmen gehen will.“ Gegenüber Erwachsenen könne sie in solchen Situationen Grenzen ziehen, ergänzt Lenz. „Aber einem Kind kann man nicht sagen, dass man professionelle Distanz wahren muss.“

Angst vor der Polizei

Pia Lenz gelingen intime Nahaufnahmen aus dem Alltag der Geflüchteten - von der Angst Djaners vor der Hamburger Polizei etwa, die nachts die Unterkünfte abklappert, um Bewohner aufzuspüren, die abgeschoben werden können. Kinder wie Djaner haben schon oft mitbekommen, dass andere Mädchen und Jungs vom einen Tag auf den anderen verschwinden. Nachdem sein Bruder und er eines Nachts nur knapp einer Abschiebung entgehen, kommt Djaner eine Zeit lang nicht in den Unterricht. Die Mutter hat Angst, die Polizei könne die Kinder aus der Schule abholen - obwohl das in Hamburg, anders als in anderen Bundesländern, gar nicht zulässig ist.

Fahrdienst im Morgengrauen

In der Zeit akuter Bedrohung entstehen besonders eindringliche Bilder: Als Djaner an einem sicheren Ort am anderen Ende Hamburgs untergebracht ist, entschließt sich eine Elterninitiative, einen Fahrdienst zu organisieren. Im Morgengrauen durchqueren engagierte Eltern die Stadt, damit Djaner jeden Tag in die gewohnte Schule kommen kann. Die Lehrerin der Grundschulklasse spricht in der Zeit mit ihren Schülern über das Thema Abschiebung. Das finden zunächst nicht alle Eltern gut.

Der Schulalltag spielt in „Alles gut“ eine starke Rolle. Viele Kinder von Geflüchteten haben einen positiveren Bezug zur Schule als ihre einheimischen Klassenkameraden. „Die Schule gibt den Kindern eine Struktur, die sie Wochen, vielleicht sogar Monate lang nicht hatten. Die Schule ist der Haltepunkt, darauf können sie sich verlassen“, sagt Ghofrans Lehrerin.

Drohende Abschiebung

Heute, mehr als ein Jahr nach dem Ende der Dreharbeiten, leben Djaner und sein Bruder in Heimen - getrennt von der Mutter, die wegen einer psychischen Krankheit in Behandlung ist. Sollte sie wieder in der Lage sein, für ihre Kinder zu sorgen, droht der Familie die Abschiebung. Für Ghofrans Familie ist es den Umständen entsprechend gut gelaufen, sie hat Anfang 2017 eine eigene Wohnung gefunden.

Bei Dokumentationen rund um die Themen Flucht und Abschiebung ist es nicht unüblich, dass die Protagonisten und die Regisseure auch lange nach der Fertigstellung des Films noch in Kontakt bleiben. Das gilt auch für „Alles gut“. „Man war der erste deutsche Ansprechpartner, und das bleibt man auch“, sagt Pia Lenz. Die Menschen, die sie Monate lang durch Krisen und Freuden begleitet hat, meldeten sich immer noch mit Detailfragen bei ihr, sagt sie. „Djaner ruft auch dann an, wenn er schwimmen gehen will.“ Gegenüber Erwachsenen könne sie in solchen Situationen Grenzen ziehen, ergänzt Lenz. „Aber einem Kind kann man nicht sagen, dass man professionelle Distanz wahren muss.“