Der frühere Ligapräsident Wolfgang Holzhäuser will die Fußball-Bundesliga spannender gestalten – und spricht sich deswegen für Play-offs aus.

Ferankfurt/Main - Der frühere Ligapräsident Wolfgang Holzhäuser hat sich erneut für die Einführung von Play-offs in der Fußball-Bundesliga ausgesprochen. Holzhäuser (66) will mit K.o.-Runden um die Meisterschaft ähnlich wie etwa im Eishockey oder Basketball an der Dominanz des Rekordmeisters Bayern München zumindest rütteln. „Die Überlegung, nach Abschluss der Punktrunde die ersten vier Plätze in der Bundesliga auszuspielen, ist aktueller denn je“, sagte Holzhäuser dem kicker. Sein Vorschlag sei „in der Liga von vielen Funktionären aufgegriffen“ worden, schrieb das Fachmagazin ohne weitere Angaben.

 

Zumindest Thomas Tuchel steht dem Vorschlag offen gegenüber. „Wieso nicht? Es würde dem Tabellenzweiten, -dritten, -vierten eine Chance geben, doch noch Meister zu werden. Ich finde Play-offs grundsätzlich nicht so abwegig. Ich bin sehr offen für Reglementänderungen, wenn es nicht allzu verrückt ist“, sagte der Trainer von Borussia Dortmund am Montag. Die Vorherrschaft der Münchner sei auf Dauer nicht gut für die Liga, begründete Holzhäuser seine Idee. Auch den großen Partnern des Oberhauses sei es „nicht egal, wenn – pointiert ausgedrückt – schon Ende Oktober feststeht, wer Meister wird. Mit der Vermarktung der Halbfinal- und Endspiele lassen sich auch Erlöse erzielen, die man vernünftig einsetzen könnte.“

Holzhäuser, ehemaliger Macher von Bayer Leverkusen, hält überdies eine Reform des DFB-Pokals für überfällig, über die aktuell Gespräche zwischen Deutschem Fußball-Bund und Deutscher Fußball Liga laufen. „Ich glaube, dass eine Setzliste wie im Tennis immer noch Sinn macht“, sagte Holzhäuser.