Fund: Als Bergwanderer die gefriergetrocknete Mumie des Eismannes Ötzi am 19. September 1991 in der Nähe des Tisenjochs in den Ötztaler Alpen fanden, vermuteten sie zunächst, einen in den letzten Jahren verunglückten Bergsteiger vor sich zu haben. Erst sechs Tage später bekam der Archäologe Konrad Spindler von der Innsbrucker Universität den Fund zu Gesicht und vermutete gleich, dass der Mann vor mindestens 4000 Jahren verstorben wäre. Eine Kohlenstoff-14-Istotopen-Datierung gab ihm später recht: Ötzi hatte demnach zwischen 3359 und 3105 vor Christus das Zeitliche gesegnet, er hatte also mehr als 5000 Jahre im Gletscher gelegen.

 

Statur: Die Mumie wiegt nur 13 Kilogramm und ist 154 Zentimeter lang. Allerdings lässt Gefriertrocknung einen Leichnam schrumpfen. So haben die Forscher die Körpergröße des lebenden Ötzis auf etwa 160 Zentimeter rekonstruiert. Der schlanke Mann wog wohl um die 50 Kilogramm. Die Struktur der Knochen verrät ein Alter von ungefähr 45 Jahren. Bei der Mumifizierung fielen zwar die Haare aus, in der Nähe der Mumie aber fanden sich Haarbüschel. Das braune Haupthaar fiel demnach zumindest bis auf die Schultern, ein Vollbart prägte die Gesichtspartie.

Herkunft: Inzwischen ist Ötzis Genom zwar komplett analysiert, aber noch nicht vollständig ausgewertet. Schon jetzt verrät die Isotopenanalyse der Zähne, dass der Mann als Kind wohl im oberen Eisacktal oder im unteren Pustertal im Osten Südtirols zu Hause war. Viele Jahre vor seinem Tod lebte er dann im Vinschgau im Westen Südtirols direkt zu Füßen der Ötztaler Alpen.

Ausstattung: Das Kupferbeil und der große, 180 Zentimeter lange Bogen aus Eibenholz mit den langen Pfeilen weisen Ötzi als eher wohlhabend aus. Jacke und Beinlinge waren aus Schaffell mit Tiersehnen genäht. Die Schuhe waren aus Rindleder und Bärenfell hergestellt, mit Heu gepolstert und hatten eine Ledersohle. Die Mütze war aus Bärenfell.