Im Streit mit zwei Zulieferern setzt der Volkswagen-Konzern auf eine gütliche Lösung, hält sich aber den Rechtsweg weiter offen. Die Produktion des größten Umsatzbringers Golf ruht derweil weiter.

Berlin/Wolfsburg - Im Streit mit zwei Zulieferern will der Volkswagen-Konzern (VW) auf eine gütliche Lösung setzen. „Wir sind mit den Lieferanten natürlich im Gespräch und suchen eine Einigung auf dem Verhandlungsweg,“ sagte ein VW-Sprecher. Zugleich halte sich der Konzern aber auch den Rechtsweg weiter offen. Die Verhandlungen würden am Montag weitergehen.

 

Wegen der fehlenden Bauteile der beiden sächsischen Firmen Car Trim und ES Automobilguss muss im VW-Stammwerk in Wolfsburg die Produktion des Golf ruhen. Ingesamt wird Volkswagen voraussichtlich in fünf Werken mehr als 20.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Die beiden Zulieferer werfen VW einen Missbrauch seiner Marktmacht vor.

Einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ zufolge fordern Car Trim und ES Automobil Guss vom VW-Konzern insgesamt 58 Millionen Euro. Auslöser des Streits war demnach eine von VW und Porsche gekündigte Entwicklungskooperation mit Car Trim. Car Trim und ES Automobilguss fertigen Sitzbezüge und Getriebegehäuse für die Produktion verschiedener VW-Modelle, haben ihre Lieferungen aber seit einiger Zeit eingestellt.

Der Machtkampf zwischen VW und den Zulieferern könnte den Dax-Konzern teuer zu stehen kommen. Der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer sagte den „Ruhr Nachrichten“ (Samstag), VW drohten „Gewinneinbußen im hohen dreistelligen Millionen-Bereich“. Die Wolfsburger kämpfen seit bald einem Jahr mit den Folgen der Abgaskrise und fahren gleichzeitig bei ihrer ertragsschwachen Hauptmarke einen Sparkurs.