Das Regierungspräsidium wertet nun die mehr als 10.000 Stellungnahmen gegen das Grundwassermanagement aus. Die Stadt Stuttgart hat unterdessen Fristverlängerung bis zum 13. November bekommen.

Stuttgart - Beim Regierungspräsidium Stuttgart sind im laufenden Änderungsverfahren für das Grundwassermanagement bisher 10 088 Einwendungen eingegangen. Etliche Tausend davon hatten alleine die Parkschützer kurz vor Fristende am 23. Oktober eingereicht. Die übrigen Einwendungen gegen die siebte Planänderung beim Stuttgart-21-Tiefbahnhof stammen überwiegend von betroffenen Anwohnern, etwa aus dem Kernerviertel. Dazu sind noch Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange eingegangen, die aber noch nicht ausgezählt worden sind.

 

Kritiker befürchten das Abrutschen der Hänge

Unter diesen Institutionen ist auch der Bund für Umwelt und Naturschutz, der die beantragte Änderung, mit 6,8 Milliarden Liter mehr als doppelt so viel Grundwasser abzupumpen als geplant, für nicht genehmigungsfähig hält. Wie die meisten Einwender befürchten die Naturschützer unter anderem unkalkulierbare Risiken für das Mineralwasser. Zudem warnen sie vor einem Abrutschen angrenzender Hänge und damit verbundenen Schäden an Gebäuden. Die Stadt Stuttgart hat laut Sprecher Markus Vogt eine Fristverlängerung für die Abgabe bis zum 13. November erhalten. Dabei gehe es um die fachtechnische Einschätzung der unteren Wasserbehörde und des Amtes für Umweltschutz. Die Stadt habe Unterlagen nachfordern müssen.

Gefälschte Flugblätter in Umlauf gebracht

Unterdessen haben Gegner des Bahnprojekts offenbar erneut gefälschte Flugblätter verteilt, die das Bahnlogo und den Namen des Projektsprechers Wolfgang Dietrich tragen. Auf ihnen wird laut Bahn fälschlicherweise behauptet, dass der Bau der Tunnel in Untertürkheim den Betrieb von Insel- und Stadtbad sowie im Wirtemberg Gymnasium stören würde. Zudem sei die Standsicherheit von Häusern der Lindenschulsiedlung gefährdet. Die Bahn habe Strafantrag gegen die Urheber der Flugblätter gestellt, so Dietrich. Gleichzeitig ist die erst jüngst eröffnete Aussichtsplattform im Schlossgarten beschädigt worden, unter anderem müssen zerstörte Informationstafeln ersetzt werden. Der Schaden geht laut Bahn in den fünfstelligen Bereich.