Titelteam Stuttgarter Zeitung: Andreas Müller (mül)

Dabei ist der Prozess bereits weit fortgeschritten, wie der Gerichtssprecher sagte: Es habe bereits mehrere Termine zur mündlichen Verhandlung gegeben, Ende November solle die Entscheidung verkündet werden. Zum bisherigen Verlauf des Verfahrens war nichts zu erfahren. Unbeantwortet ließ die LBBW unter anderem die Frage, wodurch der Schaden entstanden sei und wie dessen Höhe ermittelt wurde. Auch zum Vorwurf des Ex-Geschäftsführers Ralf N., die Bank halte ihn entlastende Unterlagen zurück, sagte sie nichts.

 

Die Probleme bei der LBBW Immobilien GmbH waren im Jahr 2009 zeitlich zusammengefallen mit dem Wechsel auf dem Chefposten der Landesbank von Siegfried Jaschinski zu Hans-Jörg Vetter. Noch unter Jaschinski hatte ein Bericht der Konzernrevision erhebliche Missstände bei der Immobilientochter moniert. Im Visier war dabei vor allem der Bereich Projektentwicklung, der unter Ralf N. enorm wachsen sollte – von etwa einer Milliarde Projektvolumen auf sechs Milliarden. Dies wollte man auch durch eine Internationalisierung erreichen, in deren Zug etwa das Rumänien-Projekt geplant wurde. Unter Vetter wurde diese Strategie gestoppt und der Wert der Immobilienprojekte um etwa 300 Millionen Euro nach unten korrigiert. Alle drei früheren Geschäftsführer, gegen die die Bank jetzt klagt, waren in dieser Zeit nach und nach ausgeschieden.

Immo-Projekte gezielt schlechtgerechnet?

Unter Berufung auf seinen früheren Kollegen Frank B. erhob der angeklagte Ex-Geschäftsführer N. schwere Vorwürfe gegen Vetter. Um sich als Sanierer profilieren zu können, habe der neue LBBW-Chef das Projektgeschäft gezielt schlechtrechnen lassen. Dabei habe er sich zweier langjähriger Vertrauter bedient, des von ihm geholten neuen Geschäftsführers der Immo-Tochter, Gerd Hille, sowie eines einflussreichen Beraters. Zugleich sei eine internationale Immobilienfirma mit einem Gutachten beauftragt worden mit dem Ziel, den Wert der Immobilienprojekte möglichst stark zu drücken; dies sei durch fragwürdige Prämissen auch gelungen. Die Wirtschaftsprüfer hätten sich später denn auch schwer getan, die ermittelten Werte zu bestätigen, sagte N.

Branchenkenner hatten schon 2009 geargwöhnt, dass Vetter die Lage der LBBW Immobilien zu schwarz male. Ein Teil der Verluste sei nur durch den abrupten Stopp entstanden; mit längerem Atem hätte man die Vorhaben in die Gewinnzone führen können. Dabei wird auch auf zwei Großprojekte in München verwiesen, die damals als schwierig dargestellt wurden; später habe die Immobilientochter sie zu guten Preisen verkaufen können.

Ex-Kollegen als Zeugen erwartet

Die Landesbank wollte sich zu den Vorwürfen der früheren Geschäftsführer nicht äußern. Ihre Sicht der Dinge werden diese demnächst womöglich auch öffentlich darlegen: Es wird erwartet, dass sie im Untreue-Prozess vor dem Landgericht als Zeugen gehört werden. Einer ihrer Anwälte nahm am ersten Tag bereits als Zuhörer an der Verhandlung teil.

Dabei ist der Prozess bereits weit fortgeschritten, wie der Gerichtssprecher sagte: Es habe bereits mehrere Termine zur mündlichen Verhandlung gegeben, Ende November solle die Entscheidung verkündet werden. Zum bisherigen Verlauf des Verfahrens war nichts zu erfahren. Unbeantwortet ließ die LBBW unter anderem die Frage, wodurch der Schaden entstanden sei und wie dessen Höhe ermittelt wurde. Auch zum Vorwurf des Ex-Geschäftsführers Ralf N., die Bank halte ihn entlastende Unterlagen zurück, sagte sie nichts.

Die Probleme bei der LBBW Immobilien GmbH waren im Jahr 2009 zeitlich zusammengefallen mit dem Wechsel auf dem Chefposten der Landesbank von Siegfried Jaschinski zu Hans-Jörg Vetter. Noch unter Jaschinski hatte ein Bericht der Konzernrevision erhebliche Missstände bei der Immobilientochter moniert. Im Visier war dabei vor allem der Bereich Projektentwicklung, der unter Ralf N. enorm wachsen sollte – von etwa einer Milliarde Projektvolumen auf sechs Milliarden. Dies wollte man auch durch eine Internationalisierung erreichen, in deren Zug etwa das Rumänien-Projekt geplant wurde. Unter Vetter wurde diese Strategie gestoppt und der Wert der Immobilienprojekte um etwa 300 Millionen Euro nach unten korrigiert. Alle drei früheren Geschäftsführer, gegen die die Bank jetzt klagt, waren in dieser Zeit nach und nach ausgeschieden.

Immo-Projekte gezielt schlechtgerechnet?

Unter Berufung auf seinen früheren Kollegen Frank B. erhob der angeklagte Ex-Geschäftsführer N. schwere Vorwürfe gegen Vetter. Um sich als Sanierer profilieren zu können, habe der neue LBBW-Chef das Projektgeschäft gezielt schlechtrechnen lassen. Dabei habe er sich zweier langjähriger Vertrauter bedient, des von ihm geholten neuen Geschäftsführers der Immo-Tochter, Gerd Hille, sowie eines einflussreichen Beraters. Zugleich sei eine internationale Immobilienfirma mit einem Gutachten beauftragt worden mit dem Ziel, den Wert der Immobilienprojekte möglichst stark zu drücken; dies sei durch fragwürdige Prämissen auch gelungen. Die Wirtschaftsprüfer hätten sich später denn auch schwer getan, die ermittelten Werte zu bestätigen, sagte N.

Branchenkenner hatten schon 2009 geargwöhnt, dass Vetter die Lage der LBBW Immobilien zu schwarz male. Ein Teil der Verluste sei nur durch den abrupten Stopp entstanden; mit längerem Atem hätte man die Vorhaben in die Gewinnzone führen können. Dabei wird auch auf zwei Großprojekte in München verwiesen, die damals als schwierig dargestellt wurden; später habe die Immobilientochter sie zu guten Preisen verkaufen können.

Ex-Kollegen als Zeugen erwartet

Die Landesbank wollte sich zu den Vorwürfen der früheren Geschäftsführer nicht äußern. Ihre Sicht der Dinge werden diese demnächst womöglich auch öffentlich darlegen: Es wird erwartet, dass sie im Untreue-Prozess vor dem Landgericht als Zeugen gehört werden. Einer ihrer Anwälte nahm am ersten Tag bereits als Zuhörer an der Verhandlung teil.