Freizeit & Unterhaltung : Ingmar Volkmann (ivo)

Vegane Ernährung und Spitzensport: geht das überhaupt? „Ja“, sagt Aleksandra Keleman. Die 24-jährige Frankfurterin hat es trotz ihres noch jungen Alters zu einer Art Guru der veganen Topathleten geschafft. Egal ob Eishockeyprofi, deutsche Handballmeisterin oder Bundesliga-Torwart: Wer sich auf höchstem sportlichen Niveau mit dem Thema vegane Ernährung auseinandersetzt, kommt an Keleman nicht vorbei. Ihre bescheidene Mission: „Ich will die Bundesliga veganisieren.“

 

Keleman unterstützt Sportler bei der Gestaltung ihrer Speisepläne und berät sie beim Einkauf. Interview-Termin in Frankfurt, natürlich in einem veganen Restaurant. Bei einem Wildkräutersalat erklärt die Studentin, wieso immer mehr Athleten auf tierische Produkte verzichten.

Die Fußball-Weltmeister von 2014 waren alle auf Pflanzenmilchprodukten

„Bei der WM 2014 konnte man sehen, wie fit die deutsche Nationalmannschaft war – dank Pflanzenmilchprodukten“, erklärt Keleman, und erzählt von Holger Stromberg, der bis Januar dieses Jahres zehn Jahre lang der Koch der deutschen Fußballnationalmannschaft war. Tatsächlich versuchte die Fußballnationalmannschaft auf dem Weg zum WM-Titel 2014 Kuhmilch-Produkte wegen ihrer schweren Verdaulichkeit zu vermeiden. Sternekoch Stromberg servierte außerdem wenig Fleischgerichte. „Da habe ich mich gefragt: Warum nicht auch in der Bundesliga, wenn es bei der Nationalmannschaft funktioniert?“, erinnert sich Keleman, die anschließend damit begann, Fußballspieler und andere Spitzensportler via Facebook anzuschreiben, um sie von ihrer veganene Mission zu überzeugen.

Mit den beiden Eishockeyprofis Thomas Brandl und Sebastian Osterloh gründete sie die Facebook-Gruppe „Top Athlets Vegan“, die mittlerweile über 2000 Mitglieder zählt. Die Gruppe versteht sich als „Sportarten-übergreifende Plattform für Profi-Sportler mit dem Schwerpunkt basische Ernährung für Höchstleistung“. Wie aber passen zum Beispiel die Muskelberge aus dem Eishockey und vegane Kost zusammen? „Eine basisch-vegane Ernährung führt zu schnellerer Entsäuerung der Muskulatur und damit zu kürzeren Regenerationszeiten bei den Athleten, egal in welcher Sportart“, so Keleman.