Sport: Jürgen Frey (jüf)
Davon haben auch Sie profitiert.
Natürlich. Patrick Wiencek vom THW Kiel und Hendrik Pekeler von den Rhein-Neckar Löwen sind am Kreis gesetzt. Der dritte Mann ist Jannik Kohlbacher. Als er wegen eines grippalen Infekts absagte, war ich aber schon eingeladen. Der Bundestrainer hätte auch Erik Schmidt oder Evgeni Pevnov für meine Position nominieren können. Dass die Wahl auf mich fiel, freut mich ungemein.
Mit einer starken Vorstellung beim 25:27 im ersten Spiel in Schweden haben Sie Ihre Chance genutzt.
Mir gelangen vier Tore, und ich wurde als „man of the match“ ausgezeichnet. Im zweiten Spiel am Sonntag in Hamburg (Anm.d.Red.: Endstand 25:25) habe ich erneut begonnen, nach einer Viertelstunde kam dann Debütant Moritz Preuss vom Bergischen HC, der eher ein Kreisläufertyp wie Jannik Kohlbacher ist. Das war für mich in Ordnung, zumal wir an diesem Mittwoch mit Frisch Auf Göppingen schon wieder in der Liga beim HSC 2000 Coburg ran müssen.
Gab es denn nach dem Lehrgang und den beiden Spielen gegen Schweden eine direkte Rückmeldung vom Bundestrainer?
Er hat allgemein gesagt, dass er mit dem Einsatz und dem Engagement bei dem Lehrgang zufrieden war. Die direkte Rückmeldung gibt er nach der detaillierten Auswertungen mit seinem Assistenten Alexander Haase den jeweiligen Vereinstrainern.
Rechnen Sie sich Chancen aus, auch bei den EM-Qualifikationsspielen am 3. und 6. Mai gegen Slowenien wieder dabei zu sein?
Ich sehe das entspannt. Wenn Wiencek und Pekeler zurückkehren, rücke ich wieder ins zweite Glied. Aber ich werde Gas geben und hoffe natürlich auf weitere Einsätze (Anm. d. Red.: bisher 40 Länderspiele/43 Tore).
Unter Martin Heuberger wurden Sie nicht berücksichtigt. Doch unter den Bundestrainern Heiner Brand und Dagur Sigurdsson haben Sie bereits gespielt. Worin unterscheidet sich Christian Prokop am meisten von ihnen?
Dass er noch nicht die Erfahrung haben kann, ist das eine. Der auffälligste Aspekt ist für mich aber seine kommunikative Art. Mit Dagur Sigurdsson habe ich vielleicht zwei, drei Sätze gewechselt, Christian Prokop sucht das persönliche Gespräch – auch außerhalb der Trainingshalle. Es weht ein neuer Wind in der Nationalmannschaft.
Und was die Spielphilosophie betrifft?
Man kennt das ja von seinem Verein SC DHfK Leipzig: Christian Prokop legt großen Wert auf ein modernes, schnelles Umschaltspiel und auf eine variable, sehr aggressive, offensive 6-0-Abwehr.