Dann legen Sie los.
Mir war von Beginn an klar, dass es beim VfB viel zu tun gibt. Nach mehr als drei Monaten kann ich sagen: es ist noch mehr, als ich dachte. Wir müssen schneller, jünger, beweglicher, moderner, professioneller werden. Wir brauchen im gesamten Verein eine neue Leistungskultur und den Willen, besser zu werden. Das ist im Moment viel zu wenig spürbar. Wir sind ein träger Neckardampfer, wollen aber ein Schnellboot werden. Deshalb ist auch eine kulturelle Veränderung nötig.
Was muss sich sportlich ändern?
Das Kernelement unserer Philosophie ist ganz klar das Bekenntnis zur Jugend. Darin liegt unsere Stärke, die wir auf Jahre hinaus weiter ausbauen wollen. Die Durchlässigkeit nach oben wird zu einem Leistungskriterium, an dem wir uns messen lassen werden. Die größten Talente müssen wissen: beim VfB gibt es die beste Ausbildung und die höchste Wahrscheinlichkeit, ein erfolgreicher Bundesligaspieler oder sogar mehr zu werden.
Das Bekenntnis zur Jugend gab es auch schon unter Ihren Vorgängern – mit Leben ist es lange Zeit nicht gefüllt worden. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass das in Zukunft anders wird?
Indem man das Thema komplett zum Inhalt macht. Das fängt bei Thomas Schneider an, den wir auch deshalb als Trainer ausgesucht haben, weil er unsere Philosophie ideal verkörpert. Das geht mit Infrastrukturmaßnahmen wie dem neuen Nachwuchszentrum und anderen Investitionen weiter. Und das hört damit auf, dass wir dem Ganzen einen Markennamen geben werden, nach dem Vorbild der „Jungen Wilden“. So eine Strategie kann man nicht mal einfach so ausrufen – und bei der ersten Krise wieder über den Haufen werfen.