An der Universität Bielefeld wird der kleine Roboter Nao so programmiert, dass er Kindern Deutsch beibringen kann. Dazu muss er aber selbst erst lernen zu verstehen, was ihm Kinder sagen wollen.

Stuttgart - Nao sieht süß aus. Arme, Beine, eine Art Käppi auf dem Kopf, dazu kreisrunde Augen: Viele Kinder sind sicher von dem nur etwa 60 Zentimeter großen Roboter begeistert. So bringt Nao gute Voraussetzungen mit, dass ihn die Kinder als Lehrer akzeptieren. Wissenschaftler der Universität Bielefeld wollen das „Roboterkind“ in den kommenden drei Jahren nämlich als Sprachtrainer für vier- bis fünfjährige Migrantenkinder testen. Dabei arbeiten Sprachforscher, Lehrer und Computerspezialisten aus fünf europäischen Ländern zusammen.

 

Doch bis Nao wirklich Kinder gegenübertreten kann, wird es noch dauern: In etwa eineinhalb Jahren soll die Maschine, die mit einem Tablet-Computer ausgestattet ist, erstmalig in Kitas eingesetzt werden. Dann soll Nao so programmiert sein, dass er anhand von Äußerungen, Gesichtszügen und Handbewegungen erkennt, wie sich das Kind fühlt und ob es zum Beispiel frustriert oder ratlos ist. Mit diesem Wissen ausgestattet soll der kleine Roboter dann so mit dem Kind zusammenarbeiten, dass es in seinem Lerneifer unterstützt wird und dann auch Erfolg hat.

Zum beabsichtigten Lernprogramm zählen nicht nur Vokabeln, sondern auch einfache grammatikalische Regeln, also Anweisungen, wie man Sätze richtig bildet. Dabei soll es kindgerecht zugehen: So ist geplant, die Kinder Bildergeschichten erzählen zu lassen, die ihnen auf dem Tablet gezeigt werden – und die Nao dann auch verstehen soll.