Wochenend-Magazin: Markus Brauer (mb)

„Paternoster-Schnur“

Das Rosenkranzgebet geht zurück auf die frühen Wüstenväter, die in Klöstern und als Eremiten die jüdische Tradition des Psalmgebets fortführten. Wer als Gläubiger nicht lesen konnte, betete in späteren Zeiten als Ersatz für die 150 Psalmen der alttestamentlichen Bibel ebenso viele „Vaterunser“. Diese „Paternoster-Schnur“ wurde ab dem 13. Jahrhundert um das „Ave Maria“, das Grundgebet zur Anrufung Mariens, erweitert.

 

Schon rein zeitlich war diese Frömmigkeitsübung für einfache Bauern oder Handwerker nicht durchzuhalten. Kartäuser-Mönche waren die Ersten, die ab dem späten 14. Jahrhundert beim Beten von 50 „Ave Maria“ über das Leben Jesu meditierten und ihr frommes Tun „Rosarium“ nannten. Die Anrufung Mariens wurde jeweils in Zehnergruppen unterteilt und zu jeder Zehnergruppe ein „Vaterunser“ gebetet.

Als schließlich noch das Glaubensbekenntnis und der Lobpreis der göttlichen Dreifaltigkeit hinzugefügt wurden, war der Gebetsklassiker perfekt. Offiziell festgelegt wurde das Rosenkranzgebet 1569 durch Papst Pius V.