Der Gastronom Robert Ruthenberg soll auf dem Nürtinger Melchiorgelände eine Saisongastronomie anbieten. Doch das Landratsamt hat Bedenken gegen das Projekt, das der Nürtinger Verwaltungsausschuss durchgewunken hatte.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Nürtingen - Dass der Nürtinger Oberbürgermeister ein großer Anhänger der Idee ist, am Neckarufer auf dem Melchiorareal einen Biergarten zu etablieren, ist bekannt. Dass Otmar Heirich also alle Hebel in Bewegung setzen würde, um das Projekt durchzuboxen, muss in Nürtingen jedem Verantwortlichen klar gewesen sein.

 

Die nun bekannt gewordenen Bedenken des Esslinger Landratsamts, das aus Gründen des Hochwasserschutzes selbst eine temporäre Gastronomie an diesem Ort für nahezu ausgeschlossen hält, bringt aber auch die Mitglieder des Verwaltungsausschusses in Schwierigkeiten. Sie müssen sich die Frage gefallen lassen, ob sie ihre Kontrollfunktion der Verwaltung in ausreichendem Umfang erfüllt haben.

Anfang April haben sie ohne große Nachfragen dem Gastronomen Robert Ruthenberg die Zusage gegeben, dass er neben der Freien Kunstakademie seinen Biergarten planen dürfe. Zwar war dieser Beschluss mit dem Hinweis verknüpft, dass Ruthenberg dafür eine Baugenehmigung beantragen müsse. Das Gremium hätte aber eine solche Zusage nur dann geben dürfen, wenn klar gewesen wäre, dass dort ein solcher Bau überhaupt zulässig ist.

Einmal mehr zeigt sich im Fall der Biergartenplanung, wie dilettantisch und auf Biegen und Brechen Heirich seine Wünsche durchzusetzen versucht. Blamiert hat er in diesem Fall aber nicht nur sich selbst, sondern gleich fast den gesamten Verwaltungsausschuss dazu. Das ist peinlich.