Stuttgart wird mit dem Ende des Sparkassencups wahrscheinlich zur Diaspora in der olympischen Kernsportart. Ein deprimierender Niedergang.

Chef vom Dienst: Tobias Schall (tos)

Stuttgart - Erst hat Stuttgart die Laufbahn im Stadion verloren, nun den Sparkassencup. Es gibt zwar noch die Chance, neue Geldgeber zu finden und das Meeting zu retten – doch groß ist sie nicht. Fakt ist: man ist der Chance beraubt, Leichtathletik-Großereignisse auszurichten, und mit dem Sparkassencup geht wohl ein weiteres wichtiges Ereignis verloren. Stuttgart galt einst als Sporthauptstadt. Und heute? Es gibt den VfB, viel Tennis, ein bisschen Volleyball, Turnen. Dann aber wird es dünn – Stuttgart verliert immer stärker an Vielfalt. Im Fall der Leichathletik spiegelt sich darin ein dramatischer Niedergang dieser olympischen Kernsportart wider.

 

Die Entscheidung des Sponsors ist dabei ebenso nachvollziehbar wie die Reserviertheit anderer Unternehmen, wenn es um den Einsatz derartiger Summen in einer Sportart geht, die in der öffentlichen Wahrnehmung massiv an Bedeutung verloren hat – aus welchen Gründen auch immer. Im Südwesten wird es die Leichtathletik zwar weiter geben, in Sindelfingen, in Karlsruhe. Und in Ulm will man vielleicht das Stadion aufhübschen, um sich für eine EM zu bewerben. Nur um Stuttgart wird sie künftig einen großen Bogen machen. Schön war’s. Au revoir, Leichtathletik!