Es bleibt zu hoffen, dass der geplante Feinstaub-Alarm in Stuttgart, der rechtzeitig über schadstoffträchtige Wetterlagen informieren soll, mehr Pendler für Bus und Bahn sensibilisiert. Ein Kommentar von Wolfgang Schulz-Braunschmidt.

Stuttgart - Beim Kampf gegen die dicke Luft und gegen hohe Strafzahlungen an Brüssel gilt in erster Linie das Prinzip Hoffnung. Verkehrsminister Winfried Hermann und Oberbürgermeister Fritz Kuhn appellieren mit ihrem Konzept gegen zu viel Feinstaub und Stickoxide an die Bürger, doch bitte freiwillig zu Gunsten der Luftqualität bei kritischen Wetterlagen auf das Auto zu verzichten oder wenigstens Fahrgemeinschaften zu bilden. Solche Appelle hat es in den vergangenen zehn Jahren immer wieder gegeben. Die überhöhten Feinstaubwerte am Neckartor haben sie allerdings nicht nachhaltig gesenkt.

 

Auch die Verkehrskontrolleure wissen, dass es mit dem Handeln aus Einsicht nicht allzu weit her ist. Sie haben bereits Tausende von Strafzetteln an Autofahrer verteilt, deren Wagen mit gelber Umweltplakette in der Stadt parkten. Dabei dürfen Autos mit diesem Bäbber bereits seit 2012 nicht mehr in die Umweltzone Stuttgart fahren.

Es bleibt zu hoffen, dass der geplante Feinstaub-Alarm, der die Öffentlichkeit rechtzeitig über schadstoffträchtige Wetterlagen informieren soll, mehr Pendler für Bus und Bahn oder Fahrgemeinschaften sensibilisiert. Falls nicht, so soll es verbindliche Maßnahmen geben. Doch die blaue Plakette hängt noch in der Luft. Sie ist bloß eine Idee, die noch eine Mehrheit im Bundesrat finden muss, um verbindlich zu werden. Und selbst dann soll sie in Stuttgart nur dann gelten, wenn 80 Prozent der Fahrzeuge die Voraussetzungen dafür erfüllen. Und wenn nicht? Wie werden dann die Grenzwerte unterschritten? Doch mit Fahrverboten? Es bleibt spannend.