Im Jahr 2011 beschloss die neu gewählte grün-rote Landesregierung den Erhalt der ehemaligen Gestapozentrale an der Dorotheenstraße. Das Haus gehört der Landesstiftung und sollte ursprünglich im Zuge der gesamten Umgestaltung des Dorotheenquartiers weichen. Nun soll dort ein Lern- und Gedenkort entstehen – am Konzept wird noch gearbeitet.

 

OB Kuhn ist verstimmt

Auf eine Million Euro schätzt Finanzminister Nils Schmid (SPD) die jährlichen Betriebskosten für die Gedenkstätte – und er erwartet, dass die Stadt Stuttgart davon die Hälfte übernimmt. OB Fritz Kuhn hat ebenso wie die Gemeinderatsmehrheit zwar seine prinzipielle Bereitschaft bekundet, war aber verstimmt darüber, dass der Brief, in dem Schmid diese Forderung erhebt, erst der Presse zugespielt worden war und dann erst ihm übergeben wurde. Er wolle zuerst das inhaltliche Konzept kennen, so Kuhn; erst dann könne man darüber beraten, wie teuer der Betrieb der Gedenkstätte sei. Ein gewichtiger Punkt wird bei den laufenden Gesprächen die Miete für das Gebäude sein; man munkelt, dass sie sich auf 200 000 Euro pro Jahr belaufen soll. Kuhn sieht deshalb vorerst nicht ein, weshalb er 100 000 Euro Miete an das Land überweisen soll, das doch die Miethöhe selbst festlegen könnte. Melanie Zachmann, die Sprecherin des Finanzministeriums, betonte aber: „Die Landesstiftung muss ortsübliche Mieten verlangen, sonst gefährdet sie ihre Gemeinnützigkeit.“