Der Vizechef von Deutschlands größer Landesbank LBBW, Michael Horn, räumt wegen eines anstehenden Strafprozesses seinen Posten. Horn habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um möglichen Schaden von dem Finanzinstitut abzuwenden, hieß es.

Stuttgart - Der Vizechef von Deutschlands größer Landesbank LBBW, Michael Horn, räumt wegen eines anstehenden Strafprozesses seinen Posten. Die Landesbank Baden-Württemberg teilte am Dienstagabend nach einer Aufsichtsratssitzung in Stuttgart mit, Horn habe sich zu diesem Schritt entschlossen, um möglichen Schaden von dem Finanzinstitut abzuwenden.

 

Der Bankmanager muss sich voraussichtlich von kommenden Jahr an mit mehreren ehemaligen Vorstandskollegen wegen des Vorwurfs der Bilanzfälschung vor dem Stuttgarter Landgericht verantworten. Die Vorwürfe drehen sich um die Geschäftsabschlüsse der Jahre 2005, 2006 und 2008. Die Manager sollen ein Konstrukt aus Tochterfirmen errichtet haben, das Risiken aus der offiziellen Bilanz heraushält, sogenannte Zweckgesellschaften. Zudem sollen sie im Krisenjahr 2008 nicht offen über die dramatische Lage des halbstaatlichen Instituts informiert haben.

Kein Nachfolger geplant

Der Aufsichtsrat hat den 58-jährigen Horn nun bis auf Weiteres freigestellt. Er ist für das Privatkundengeschäft zuständig und seit Juli 2012 im Vorstand der LBBW. Die Angeklagten, unter ihnen auch der frühere Vorstandsvorsitzende Siegfried Jaschinski, hatten die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft stets zurückgewiesen.

„Wir respektieren die Entscheidung von Herrn Horn und haben ihr entsprochen“, sagte der LBBW-Aufsichtsratsvorsitzende Hans Wagener. Seine Aufgaben würden bis auf Weiteres von seinen Vorstandskollegen mit übernommen.