Familie/Bildung/Soziales: Hilke Lorenz (ilo)
Außer dem Marktplatz gibt es auch noch die B27. Beim Schlosserlebnistag in diesem Jahr haben Sie die Barriere schon überwunden und sind mit den Innenstadtgeschäften in den Innenhof gegangen.
Jede Barriere – sei es eine Straße oder die Berliner Mauer –ist für mich immer erst mal in den Köpfen. Natürlich ist sie auch faktisch da. Damit muss man dann umgehen. Der Schlosserlebnistag war ein Versuch. Man müsste vielleicht, wenn wir das nächste Mal E-Motion zeigen, vom Kaffeeberg mal eine Brücke bauen, die im Blüba endet und die man mit Fahrrädern überqueren kann. So würde ich das gerne denken. Ich finde es toll, dass wir mit Herrn Ilk einen Baubürgermeister haben, der den Status Quo nicht akzeptiert und fragt, wie gehen wir damit um. Es tun sich immer wieder Chancen auf. Zum Beispiel jetzt über die Landesgartenschau.
Für die es noch nicht einmal eine Bewerbung gibt.
Nein. Aber es tut sich eine Chance auf. Steter Tropfen höhlt den Stein. Es ist ja die Frage, wie man etwas begreift. Oft nimmt man Dinge als gegeben hin. Ich mag es, Dinge immer mal wieder zu hinterfragen. Natürlich hängen wir am Bundes- und Landesfinanztopf. Aber wenn wir einen größeren Willen zeigen, kriegt man die andere Seite eher mit.
Was fällt Ihnen zum Schloss ein?
Als ich an Weihnachten in Stockholm war und dort gesehen habe, wie das Schloss originalgetreu weihnachtlich dekoriert war, habe ich mich gefragt, warum wir das nicht auch so machen. Unser Schloss sieht zu jeder Jahreszeit gleich aus. Wenn wir als Stadt durch unsere Bauten auch stark in der Vergangenheit verhaftet sind, müssen wir sie mit Leben füllen.
Lässt sich der Wunsch nach möglichst vielen Parkplätzen in der Innenstadt mit einer lebenswerten City in Einklang bringen?
Bestimmt. In Wohnsiedlungen mit Spielstraßen besteht ein sehr hohes Wohlgefühl. Dort ist es aber auch überhaupt kein Thema, mit dem Auto vor die eigene Tür zu fahren, etwa zum Be- und Entladen, und dann wieder weiterzufahren. Diese Mentalität würde ich mir für die Stadt wünschen.
Muss man dann nicht auch den Raum dazu passend gestalten?
Genau. Wenn ein Kunde sich zwei, drei Stunden in der Stadt aufhält, dann ist es ihm zuzumuten, auf einem Parkplatz zu parken, von dem er nur fünf bis sieben Minuten in die Innenstadt läuft. Und das gibt unsere Topografie her.
Aber das Parken auf dem Arsenalplatz muss bleiben?
Aus unserer Sicht muss das Parken auf dem Arsenalplatz weiter möglich sein. Man kann ihn umgestalten. Aber oberirdisches Parken ist für uns die erste Wahl. Wenn das nicht möglich ist, muss es dort unterirdische Parkmöglichkeiten geben.