Sport: Joachim Klumpp (ump)
Bei Ihnen läuft es gut. Andere Spieler wie Ruoff, Washpun oder Gonzalvez sind im Laufe der Saison bereits wieder gegangen. Verlangt John Patrick manchmal zu viel?
Es kommt immer auf die Charaktere an, ob es passt. Der Coach verlangt sicher sehr viel und ist fordernd, aber dann bekommt man immer seine Chance. Natürlich kann ich nicht viel über die Situation der anderen sagen, sondern nur für mich sprechen: Ich hatte nie Probleme mit dem Coach.
Ist denn der Ludwigsburger Stil wirklich so ungewöhnlich, das klang ja auch schon in der Champions League an?
Das macht wirklich viel aus. Wir versuchen immer, den Gegner über das ganze Feld zu verteidigen. Viele Mannschaften warten, bis der Gegner über die Mittellinie kommt. Uns ist es sehr wichtig, dass wir den Gegner sofort unter Druck setzen und gar nicht in seine Spielzüge kommen lassen. Das klappt schon ganz gut, und viele Teams sind es einfach nicht gewöhnt, die ganze Zeit diesen Druck zu spüren.
Wie war denn Ihre Situation in Bamberg. Wie sieht so ein Zweitspielrecht aus?
Ich hatte einen Dreijahresvertrag. In den ersten zwei Jahren habe ich ausschließlich mit der Bundesligamannschaft trainiert und ab und zu eben im zweiten Team in Baunach, bei dem ich durchgängig gespielt habe. Im letzten Jahr, als es klar war, dass in Bamberg die Perspektive nicht so da ist, weil sie einen sehr breiten Kader haben mit vielen Deutschen auf der Centerposition, haben wir uns darauf verständigt, dass ich nur in der Pro A im Farmteam spiele und dort als Kapitän den jungen Spielern helfe. Dadurch entfiel das Hin und Her, was auch eine gewisse Belastung ist. So konnte ich mich auf Baunach konzentrieren – und Ludwigsburg war der nächste logische Schritt.
Mit Ihrer Größe von 2,05 Meter ist man für Basketball prädestiniert. War es denn für Sie immer klar, in dem Sport zu landen?
Überhaupt nicht, weil ich mit Basketball nichts am Hut hatte. Ich war leidenschaftlicher Fußballer und habe da auch mal Regionalauswahl gespielt. Aber irgendwann wurde ich zu groß, dann sollte ich vom Mittelfeld in die Verteidigung und das hat mir nicht mehr so viel Spaß gemacht. Als ich 14 und schon knapp zwei Meter groß war, hat mein Schulsportlehrer mich überredet, wirklich überredet, ins Basketball-Schulteam zu gehen. Dann bin ich in die Jugendförderung gerutscht und mit 16 nach Bamberg gezogen in die Jugend-WG dort. Das ging alles relativ schnell – ein Dank an den Schulsportlehrer.