Die Krebsimmuntherapie könnte künftig beim fortgeschrittenen Harnblasenkrebs die Chemotherapie ersetzen. Ziel ist, das Immunsystem zu aktivieren. Dafür werden Wirkstoffe aus der Gruppe der monoklonalen Antikörper wie das jetzt in USA zugelassene Nivolumab oder Atezolizumab eingesetzt. Sie richten sich gezielt gegen ein Molekül namens PD-L1, das sich auf Tumorzellen und in den Tumor eindringenden Immunzellen befindet. Tumoren nutzen Stoffe wie PD-L1, um die Immunabwehr außer Kraft zu setzen. Inhibitoren wie Atezolizumab blockieren PD-L1. Dadurch geben sie der Körperabwehr wieder die Möglichkeit, den Tumor zu attackieren.

 

Eine US-Studie hat gezeigt, dass Chemotherapie und Krebsimmuntherapie etwa gleich gut wirken. Die Immuntherapie hat aber weniger Nebenwirkungen. Eine Chemotherapie kann Spätfolgen wie Hör- oder Gefühlsstörungen haben. Die PD-1-Hemmstoffe werden überwiegend gut vertragen, aber eben nicht von allen Betroffenen. Und nicht jeder Blasenkrebspatient spricht auf die Immuntherapie an – so wie auch nicht jeder auf eine Chemotherapie reagiert.