Leiden
Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie benötigen mindestens fünf Prozent der Mädchen und Jungen bis zum 18. Lebensjahr wegen seelischer Probleme eine ärztliche Behandlung. Weitere zehn Prozent gelten als deutlich verhaltensauffällig. Insgesamt sind das 320 000 junge Menschen in Deutschland, wie der Moderator Suso Lederle in der Veranstaltung „Wenn Kinderseelen leiden“ berichtete.

Grundschule
Häufige Probleme in der Grundschule sind Nervosität, Anspannung und Konzentrationsschwächen. Auch Übelkeit, Bauchweh und Kopfschmerzen sind typische Symptome, die auf seelische Probleme hindeuten. Dabei nimmt die Zahl der betroffenen Kinder in diesen vier Jahren zu: Einer Untersuchung der Uniklinik Heidelberg zufolge waren 5,8 Prozent der Erstklässler bereits einmal wegen psychischer Probleme in Behandlung – bei den Viertklässlern waren es 10,6 Prozent.

Pubertät
In der Pubertät sind Probleme nicht ungewöhnlich. Doch manche Krisen können sehr bedrohlich werden: Magersucht und andere Essstörungen sowie Angsterkrankungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Zudem werden immer mehr Depressionen diagnostiziert. Hinzu kommen Probleme mit Alkohol und Drogen.

Dabei zeigen sich bei Kindern und Jugendlichen etwa bei einer Depression oft ganz andere Symptome als bei Erwachsenen, gibt Béla Bartus zu bedenken. Gleichwohl ist es wichtig, sich damit zu beschäftigen und nicht den Kopf in den Sand zu stecken: „Je länger eine psychische Erkrankung unerkannt bleibt, desto problematischer wird sie“, mahnt Joas. Zudem wachse die Gefahr der Chronifizierung.

Deutliche Alarmsignale

Allerdings gibt es auch recht deutliche Alarmsignale, bei denen die Eltern hellhörig werden sollten. Dazu zählt die Selbstverletzung, die vor allem bei jungen Mädchen stark zunimmt, wie Joas berichtet. Es sei dann ganz wichtig, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen, um die Gründe herauszufinden. „Erst wenn ich mich ritze, geht der Druck weg“, sei dann ein häufig gehörtes Argument. Schneiden mit der Klinge gehe eben viel schneller als beispielsweise autogenes Training, um Druck abzubauen.

Auch ein anderes wichtiges Thema kommt an diesem Abend zur Sprache: Spielen im Internet, Daueraktivitäten in sozialen Medien, Leben in Computer-Parallelwelten. Dass es gerade auf diesem Gebiet häufig Probleme gibt, ist für Béla Bartus nicht weiter verwunderlich: Die Neuen Medien seien eigentlich die letzte Bastion, wo die Jugendlichen heute noch anders als ihre Eltern sein könnten. Das aber ist bekanntlich eine wichtige Aufgabe der Pubertät, um sich innerlich von den Eltern zu lösen. Andererseits kann es für Jugendliche richtig gefährlich werden, wenn sie völlig in Scheinwelten aufgehen und sich weitgehend im Spielen verlieren. Hier ist Prävention gefragt: „Eltern müssen schauen, was die Kinder spielen – und sich dafür interessieren“, fordert Joas. Für spielsüchtige Jugendliche wird es dann nach den Erfahrungen der Experten richtig schwer, das Spielen aufzugeben: Dann hilft womöglich nur noch eine stationäre Behandlung.

Offene und ehrliche Kommunikation ist wichtig

Was können nun Mediziner und Psychologen tun, wenn Kinder und Jugendliche unter psychischen Problemen leiden? Persönliche Betreuung, offene und ehrliche Kommunikation, auf die Kinder konzentrieren und die Eltern abkoppeln, aber andererseits doch in die Therapie mit einbeziehen – das sind wichtige Bausteine für eine Therapie. Dabei gilt es, Ursachen herausfinden und Entwicklungen aufgliedern. Gunter Joas betont, dass es bei den Gesprächen nicht um Schuldfragen geht, sondern um „Muster“, die sich entwickelt haben und die es zu ändern gilt.

Bei der Behandlung spielen auch Medikamente eine wichtige Rolle, wobei dies durchaus eine schwierige Gratwanderung ist: „Verschreibe ich einem Kind Medikamente, weil es die braucht oder damit es in der Umwelt zurechtkommt“, beschreibt Gunter Joas das Grundproblem der behandelnden Ärzte. Die müssen sich dann oft auch noch des Drucks erwehren, schnelle Erfolge zu erzielen: „Doch das ist ein Prozess, der seine Zeit braucht und manchmal anstrengend sein kann“, betont Bartus.

Psychische Probleme bei Kindern und Jugendlichen

Leiden
Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie benötigen mindestens fünf Prozent der Mädchen und Jungen bis zum 18. Lebensjahr wegen seelischer Probleme eine ärztliche Behandlung. Weitere zehn Prozent gelten als deutlich verhaltensauffällig. Insgesamt sind das 320 000 junge Menschen in Deutschland, wie der Moderator Suso Lederle in der Veranstaltung „Wenn Kinderseelen leiden“ berichtete.

Grundschule
Häufige Probleme in der Grundschule sind Nervosität, Anspannung und Konzentrationsschwächen. Auch Übelkeit, Bauchweh und Kopfschmerzen sind typische Symptome, die auf seelische Probleme hindeuten. Dabei nimmt die Zahl der betroffenen Kinder in diesen vier Jahren zu: Einer Untersuchung der Uniklinik Heidelberg zufolge waren 5,8 Prozent der Erstklässler bereits einmal wegen psychischer Probleme in Behandlung – bei den Viertklässlern waren es 10,6 Prozent.

Pubertät
In der Pubertät sind Probleme nicht ungewöhnlich. Doch manche Krisen können sehr bedrohlich werden: Magersucht und andere Essstörungen sowie Angsterkrankungen haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Zudem werden immer mehr Depressionen diagnostiziert. Hinzu kommen Probleme mit Alkohol und Drogen.