Die Mercedes-Benz Bank hat beim Neugeschäft mit Leasing- und Finanzierungsverträgen in den ersten beiden Monaten dieses Jahres um 17 Prozent zulegen können. Die Herstellerbank finanziert mehr als jedes zweite Fahrzeug von Daimler.

Stuttgart - Die Modelloffensive von Mercedes-Benz bringt auch das Geschäft der deutschen Finanzierungstochter des Autobauers kräftig in Fahrt. In den ersten zwei Monaten habe das Neugeschäft der Mercedes-Benz Bank um 17 Prozent zugenommen, berichtete Vorstandschef Franz Reiner. Im vergangenen Jahr ist das Gesamtvolumen der Leasing- und Finanzierungsverträge um drei Prozent auf 18,3 Milliarden Euro gestiegen. Das Neugeschäft wuchs leicht um ein Prozent auf den bisher höchsten Stand von 9,2 Milliarden Euro an. „Wir sind gewachsen, als der Markt im vergangenen Jahr den Rückwärtsgang einlegte, und sind nun für 2014 sehr zuversichtlich, dass wir das Wachstumstempo noch steigern können“, kündigte Reiner an. Die Herstellerbank finanziert mehr als jedes zweite Fahrzeug von Daimler, vom kleinen Smart bis zum schweren Lastwagen Mercedes-Benz Actros. Die Zahl der Kunden ist im vergangenen Jahr indes von 1,15 auf 1,13 Millionen zurückgegangen. Vorstandschef Reiner begründete dies damit, dass die Kreditkarte bisher kostenlos war, nun jedoch eine Gebühr dafür verlangt werde. Im Zuge dieser Änderung seien auch Karten aussortiert worden, die nicht genutzt worden seien. Die Einlagen gingen damit von 12,1 Millionen auf 11,3 Millionen Euro zurück.

 

Mit Rekordinvestitionen von 500 Millionen Euro bis 2018 soll die Basis für weiteres Wachstum sowie eine Weiterentwicklung der Mercedes-Bank zu einem europäischen Geldhaus gelegt werden. Die Investitionen fließen laut Reiner, der auch für das europäische Geschäft mit Finanzdienstleistungen zuständig ist, vor allem in die Modernisierung und Harmonisierung von IT-Systemen sowie in eine Bündelung des Angebots. Damit sollen nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden auch die Vertragskosten um ein Fünftel gesenkt werden.

Europageschäft läuft besonders gut

Zur Kostensenkung soll zudem beitragen, dass ein zentrales Servicecenter in Berlin sich auch um säumige Zahler außerhalb Deutschlands kümmert. Bis jetzt gilt dies schon für Kunden aus Spanien und Italien, nun kommt Frankreich hinzu. In dem Berliner Servicezentrum beschäftigt das Unternehmen rund 650 Mitarbeiter. Insgesamt ist die Zahl der Mitarbeiter der Mercedes-Benz Bank im vergangenen Jahr von 1481 auf 1530 Beschäftigte gestiegen. Nachdem die Bank in früheren Jahren bereits Niederlassungen in Spanien und Großbritannien eröffnet hatte, ist nun im Februar eine weitere in Frankreich eröffnet worden.

In Europa hat die Finanzdienstleistungssparte von Daimler nach Angaben von Bankchef Reiner stärker zulegen können als in Deutschland. Der Vertragsbestand legte um acht Prozent auf 37,3 Milliarden Euro zu, das Neugeschäft um sieben Prozent auf 19,4 Milliarden Euro.

Die Banktochter Daimler Fleet Management hat nach Angaben von Vorstandschef Reiner im vergangenen Jahr ihr Angebot neu ausgerichtet und bietet nun Flottenmanagement nicht nur für Mercedes-Benz, sondern für alle Premiummarken an. Dazu arbeitet das Unternehmen im Ausland mit Partnern zusammen. Dieses Angebot soll Schritt für Schritt in Europa ausgeweitet werden. Als neues Angebot kommt nun Corporate Car Sharing hinzu. Mitarbeiter können dabei über das Handy Fahrzeuge für Dienstfahrten buchen oder diese am Wochenende privat nutzen.