Als am 1. Juli 1992 das sogenannte D-Netz seinen Betrieb aufnahm, war ihm der Erfolg nicht in die Wiege gelegt. Die ersten Mobiltelefone sahen aus wie Backsteine oder Knochen – und wurden auch so genannt. „Das D-Netz war erst etwas für Geschäftsleute“, sagt Joachim Speidel vom Institut für Nachrichtenübertragung der Uni Stuttgart. „Gott sei Dank lagen die Prognosen falsch.“ Schließlich entstand ein riesiger Markt für das mobile Telefonieren und später das mobile Internet. Heute haben die zwei Marktführer in Deutschland, Telekom und Vodafone, jeweils über 35 Millionen Mobilfunkkunden.

 

Dabei war die Entwicklung von Höhen und Tiefen durchsetzt. So rechnete niemand mit dem Durchbruch der Textbotschaft SMS. Ab 1994 sollte die 160-Buchstaben-Botschaft eigentlich der Information des Kunden durch den Provider dienen. Da sich SMS auch von Handy zu Handy schicken ließen, erfuhr das „Simsen“ riesigen Zuspruch und erschloss den Netzprovidern die junge Kundschaft – ein Bombengeschäft. Wettbewerb und staatliche Eingriffe machten Telefonieren immer billiger.

Der Nachfolger des D-Netzes, der Mobilfunkstandard UMTS, startete stockend. Endgeräte fehlten zunächst. Erst mit der verbreiteten Nutzung von iPhone und Co. kam eine höhere Nachfrage nach Bandbreite auf. Heute kann UMTS bis zu 22 Megabit pro Sekunde liefern. Das ist zu wenig für die wachsende Zahl der Kunden und die Geschäftsideen der Branche. Mit dem Mobilfunkstandard LTE und weiteren Netzwerktechniken soll nun die Datenautobahn durch die Luft weiter ausgebaut werden.