Über mangelnden Zuspruch kann sich das Ludwigsburger Stadtmuseum nicht beklagen. Trotzdem will die Museumsleiterin weitere Hemmschwellen abbauen und, wo möglich, auf Eintrittsgelder verzichten. Das Programm 2017 steht im Zeichen eines Jubiläums: die Bürgersammlung wurde vor 120 Jahren gegründet.

Ludwigsburg - Über mangelnden Zuspruch kann sich das Ludwigsburger Stadtmuseum nicht beklagen. Die Ausstellungen im MIK (Museum, Information Kunst) sind gut besucht, und die zahlreichen Führungen bestens nachgefragt. Trotzdem will Museumsleiterin Alke Hollwedel weitere Hemmschwellen abbauen und, wo möglich, auf Eintrittsgelder verzichten. „Die Besucher, die wohlhabender sind, können ja ihre Wertschätzung für unsere Arbeit auf andere Weise zum Ausdruck bringen.“ Das Programm 2017 steht im Zeichen eines Jubiläums: Die Bürgersammlung, die die Basis des Museums bildet, wurde vor 120 Jahren gegründet.

 

Kinderbetreuung im MIK

Erstmals ist im Programmheft ein gesonderter, herausnehmbarer Teil für Kinder enthalten, sagt Museumsmitarbeiterin Leonie Fuchs. Neben Mitmachaktionen wie einer Spurensuche im Museum oder einem Workshop zum Klang der Dinge gibt es auch das Eltern-Kind-Angebot „Museumszeit für Kinder – freie Zeit für Eltern“. Da es den Luki-Club, der bisher Kinder für die Dauer eines Einkaufs in der City betreut hat, nicht mehr gibt, habe das Museum seine Möglichkeiten ausgebaut, sagt Fuchs. „Statt wie bisher viermal im Jahr bieten wir das nun einmal pro Monat an.“

Zu jedem Ding ein Gedicht

Spielerisch wird es indes auch im Erwachsenenprogramm: Am 4. Dezember öffnet die Sonderschau „Die Poesie der Dinge“. Bei der Gestaltung hat die Museumleitung Innenarchitekturstudenten der Stuttgarter Hochschule für Technik freie Hand gelassen. Sie ließen sich dafür von Objekte aus dem Museumsfundus als auch auf den Texten und Poemen der Ludwigsburger Dichter und Denker wie Eduard Mörike oder Friedrich Theodor Vischer inspirieren. Außerdem wurden junge Lyriker dafür gewonnen, Dinggedichte zu verfassen. „Das wird eine Art szenografische Schau“, verspricht Hollwedel.

Die Sammlung, für die vor 120 Jahren der Grundstock gelegt wurde, gehöre den Ludwigsburgern, sagt die MIK-Leiterin. Darum werde 2017 so viel gezeigt wie nie.