Die Berliner SPD will nach den geplatzten Koalitionsverhandlungen mit den Grünen mit der CDU verhandeln. Letztere zeigt sich gesprächsbereit.

Berlin - Die Berliner SPD will nach den geplatzten Koalitionsverhandlungen mit den Grünen nun in Gespräche mit der CDU einsteigen. Das sagte SPD-Landes- und Fraktionschef Michael Müller nach der Sitzung des Landesvorstandes am Mittwochabend. Die Zustimmung sei mit sehr großer Mehrheit und ohne Gegenstimmen erfolgt.

 

Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte schon vor Beginn der Sitzung gesagt, der Sachstand sei „eindeutig“. Er rechne auch angesichts der neuen Lage mit einer Vorstands-Entscheidung, die von einer „großen Mehrheit“ getragen werde.

Kapitulation und keine Koalition

Bei den Sozialdemokraten zweifelten manche, dass die fehlende Einigung über die Verlängerung der Autobahn A100 der alleinige Grund für das Scheitern der Gespräche mit den Grünen war. Die Jusos warfen Müller und Wowereit vor, eigenmächtig gehandelt zu haben. „Wenn die Parteispitze der SPD ernsthaft diese Koalition gewollt hätte, wären die Gespräche nicht an drei Kilometern Autobahn gescheitert.“

Renate Künast, die Wowereit bei der Wahl zum Abgeordnetenhaus am 18. September als Spitzenkandidatin der Grünen unterlegen war, unterstellte Wowereit, sein Ziel sei von Anfang an Rot-Schwarz gewesen. „Er wollte eine Kapitulation und keine Koalition.“

Die CDU zeigte sich nach dem Scheitern der Koalitionsverhandlungen mit den Grünen gesprächsbereit. Sondierungsgespräche kurz nach der Wahl waren für beide Seiten ohne Probleme verlaufen.