Das Thema Nachverdichtung am Ehrlichweg beschäftigt den Bürgerverein Fasanenhof weiterhin. Er setzt sich nach wie vor für eine echte Bürgerbeteiligung mit offenem Ausgang ein.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Fasanenhof - Die geplante Nachverdichtung am Ehrlichweg ist weiterhin ein großes Thema für den Bürgerverein Fasanenhof – Hier leben wir. Die 240 Wohnungen am Europaplatz und die Unterbringung von 330 Flüchtlingen in Systembauten am Ehrlichwegschulgelände sind in den Augen des Bürgervereins genug der Nachverdichtung. Für eine Bürgerbeteiligung mit offenem Ausgang steht der Verein allerdings weiterhin zur Verfügung; das wurde in der Mitgliederversammlung am 17. März betont.

 

Als Teil der konstituierenden Projektgruppe, die aus Vertretern der Stadtverwaltung, der Baugenossenschaften sowie einem Mediatorenteam bestand, beschloss der Vorstand des Bürgervereins im vergangenen Jahr, die Nachverdichtung abzulehnen und startete unter anderem eine Unterschriftenaktion gegen die geplante Bebauung. Für einige Außenstehende überraschend stieg der Vorstand im September aus der Projektgruppe aus. Unvollständige Protokolle und eine schlechte Informationspolitik seitens der Stadt nennt der Bürgerverein als Begründung. So habe es etwa keine Informationen der Stadt zu den Plänen für das ehemalige Ehrlichwegschulgelände gegeben.

„Der Vorstand des Bürgervereins kam zu der Überzeugung, dass in der Bürgerbeteiligung nur die öffentliche Meinung manipuliert werden sollte und der Ausgang des Verfahrens schon von Beginn an feststand“, ist im Sitzungsprotokoll der Mitgliederversammlung zu lesen. „Der Vorstand wollte daher nicht weiter an einer Alibiveranstaltung teilnehmen.“ Die Bürgerbeteiligung wurde daraufhin offiziell abgesagt.

Bürgerverein wünscht sich Unterstützung der Bevölkerung

Im März 2016 beschloss der Verein, die Unterschriftenaktion wieder aufzunehmen und die Stadtverwaltung zu einer Diskussion einzuladen, nachdem bekannt wurde, dass die Überlegungen zur Nachverdichtung mittels Bürgerbeteiligung wieder aufgenommen werden sollen. Laut der Wohnungsbaugenossenschaft Flüwo sollen allerdings in jedem Fall elf Gebäude mit 100 Wohnungen gebaut werden.

Günther Joachimsthaler, Vorsitzender des Bürgervereins. Foto: Sandra Hintermayr

Günther Joachimsthaler, der erste Vorsitzende des Bürgervereins, stellt die Bürgerbeteiligung in Frage. „Wieso heißt es, man will die Bürger mitnehmen, wenn sowieso schon klar ist, dass auf jeden Fall gebaut wird?“, sagt Joachimsthaler. Der Bürgerverein fordert von der Stadt eine echte offene Bürgerbeteiligung. Das heißt, die Stadt soll ihre Position und alle Planungen für den Ehrlichweg noch vor der Abstimmung im Umwelt- und Technikausschuss, welche noch vor den Sommerferien stattfinden soll, öffentlich bekannt geben. Der Bürgerverein fordert, dass alle Optionen zusammen mit den Bürgern diskutiert werden.

Matthias Gaebler aus dem erweiterten Vorstand des Bürgervereins betonte in der Mitgliederversammlung, dass mehr Engagement insbesondere der betroffenen Bürger und der Bewohner der Genossenschaftswohnungen nötig sei, um die Nachverdichtung zu verhindern. „Es bleibt nur noch wenig Zeit für Gegenaktionen“, sagte Joachimsthaler. Ohne die Unterstützung der Bevölkerung werde ein so kleiner Verein wie der Bürgerverein Fasanenhof von der Stadtverwaltung nicht ernst genommen, ergänzte Agnes Helmle, die ebenfalls dem erweiterten Vorstand angehört.