Klipp... was? Auf der Felsenanlage im Stuttgarter Zoo gibt es derzeit kleine Fellknäuel zu sehen. Doch kaum jemand kennt die unscheinbaren Tiere, deren nächste Verwandte in der Wilhelma die Elefanten sind.

Stuttgart - Ihre Nachbarn sind wahrlich imposant: Die quirlige Affenbande der Blutbrustpaviane – auch Dscheladas genannt – und die Böcke der Mähnenspringer mit ihren Hörnern ziehen für gewöhnlich die Blicke der Besucher an der Felsenanlage auf sich.

 

Sonnenbrille immer dabei

Und wenn die kaninchengroßen grau-braunen Tiere entdeckt werden, geht für gewöhnlich das Rätselraten los: Meerschweinchen, Murmeltiere? Weder noch. Die Schliefer gehören nicht zu den Nagern. Ihre nächsten Verwandten in der Wilhelma sind – Überraschung – die Elefanten. Gemeinsam mit den grauen Dickhäutern haben sie die nachwachsenden Schneidezähne im Oberkiefer und spezielle Fußpolster. Dank dieser sind die recht kleinen Klippschliefer geübte Kletterer, die auch Bäume und Felsen erklimmen.

Und dort schauen sie dann gerne mal lange und direkt in die Sonne und genießen die Wärme. Dass sie dabei die Augen geöffnet lassen können, ist ein weiteres erstaunliches Merkmal der Schliefer. Sie haben nämlich eine Art Sonnenbrille immer dabei: eine dunkle Membran, die sie vor ihre Pupillen schieben können.

Derzeit leben am Neckar vier erwachsene Schliefer und fünf Neugeborene, die zwischen Ende Juni und Anfang Juli auf die Welt gekommen sind.