Pendler im Land können aufatmen. Arbeitgeber und Verdi haben den Tarifstreit im Nahverkehr beendet. Damit sind Streiks wohl vom Tisch.

Stuttgart - Die Fahrgäste im kommunalen Nahverkehr in Baden-Württemberg können aufatmen. Der Arbeitgeberverband KAV und die Gewerkschaft Verdi haben sich auf einen neuen Tarif für die rund 7500 Beschäftigten geeinigt. Dies teilte ein KAV-Sprecher am Donnerstag in Stuttgart mit. Damit enden voraussichtlich die Streiks der Bus- und Straßenbahnfahrer.

 

„Von der Arbeitgeberseite her ist das Ergebnis schlecht vertretbar“, sagte der KAV-Verhandlungsführer Reinhold Bauer. Seine Seite habe Zugeständnisse an Verdi gemacht, um weitere Streiks im Nahverkehr zu vermeiden. Zähe Verhandlungen habe es vor allem in den Streitpunkten Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und Beschäftigungssicherung gegeben.

Dem KAV-Sprecher zufolge einigten sich die Streitparteien auf folgende neue Tarif-Regelungen: Die bisherige Jahressonderzahlung und das Urlaubsgeld werden weitgehend beibehalten. Zudem werde Beschäftigungssicherung garantiert. Solange der Manteltarif gilt, werden betriebsbedingte Kündigungen vermieden. Dieser solle nun bis 2016 laufen. Verdi hatte eine Verkürzung bis 2015 gefordert, der KAV eine Gültigkeit bis 2018.

Außerdem setzte sich Verdi laut KAV-Sprecher durch, 30 Urlaubstage für alle einzuführen. Alle 7500 Beschäftigte erhalten zwei freie Tage im Jahr zusätzlich. Ein weiteres Ergebnis sind weniger Arbeitstage im Fahrdienst. Einschnitte soll es bei Besserverdienern unter den Beschäftigten geben: sie bekommen der KAV zufolge künftig ein bis zwei Prozent weniger Gehalt.