Unterdessen haben Bahn-Experten erhoben, dass es angesichts des erfolgreichen Nahverkehrssystems in Baden-Württemberg nur sehr wenige schwach besetzte Züge gibt. Würden die wegfallen, wären vor allem Berufspendler in den frühen Morgen und späten Abendstunden betroffen. Einsparen ließen sich allenfalls 2,5 Millionen Euro. Umkehrschluss: müssten Züge in einem im Etat bemerkbaren Umfang gestrichen werden, beträfe dies stark genutzte Verbindungen.

 

Hermann sprach von einer „Übergangsstrategie“, bevor für die Zeit nach 2016 neue Verkehrsverträge gälten. Der laufende „große“ Vertrag wurde 2003 zwischen dem Land und der DB Regio abgeschlossen. Nun wird es darum gehen, in Ausschreibungen für die Zeit nach 2016 Bedingungen auszuhandeln, die mehr Zugverkehr ermöglichen. Angesichts des Wettbewerbs im Schienenverkehr erscheint dies möglich.

Bereits kurzfristig will sich Hermann für eine Umverteilung der Regionalisierungsmittel zwischen den Bundesländern einsetzen. Denn wie aus einem Hintergrundpapier des Bundesverbandes der Verbraucherzentrale hervorgeht, erhält Baden-Württemberg vom Bund nur 10,44 Prozent aus diesem Topfes, obwohl der Bevölkerungsanteil bei 13,1 Prozent liegt und der Anteil an den Kilometern der Bahnreisenden bei 13,3 Prozent.