Die Zahl der Fahrten ist im ersten Halbjahr 2015 um mehr als fünf Millionen gestiegen. Das ist ein Plus von fast drei Prozent. Noch deutlicher gewachsen sind aber die Einnahmen.

Stuttgart - Das Firmen- und das nur in Stuttgart angebotene Sozialticket bescheren dem VVS satte Zuwächse. Im ersten Halbjahr 2015 sind nach Angaben des Verkehrs- und Tarifverbunds 181,9 Millionen Fahrten mit Bahnen und Bussen unternommen worden. Das sind fünf Millionen mehr als im Vorjahreszeitraum – ein Plus von 2,9 Prozent. Diese Steigerung sei erreicht worden, obwohl die Lokführer-Gewerkschaft an zehn Tagen gestreikt habe, betonte der VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger. An den Streiktagen verkehrten zwar die Busse und die Stadtbahnen der SSB, die S-Bahn mit bis zu 400 000 Fahrgästen täglich fuhr aber nicht.

 

Noch deutlicher als die Fahrgastzahlen sind die Einnahmen gewachsen. Nach einer Tarifsteigerung von 2,9 Prozent zum 1. Januar 2015 klingeln im ersten Halbjahr rund 240 Millionen Euro in den VVS-Kassen. Das sind sieben Prozent mehr als im ersten Halbjahr 2014. Im kommenden Jahr sollen die Tickets erneut teurer werden: der vom VVS bereits beschlossene und vielfach kritisierte Aufschlag zum 1. Januar 2016 beträgt noch einmal 2,5 Prozent.

Was die Fahrgäste und Fahrten angeht, für die der VVS bereits im vergangenen Jahr Rekorde aufstellte, peilt der Verbund damit trotz aller Debatten um die Pünktlichkeit der S-Bahn neue Bestmarken an. „Die anhaltend positive Entwicklung hängt vor allem damit zusammen, dass wir immer mehr Stammkunden gewinnen“, sagt Hachenberger, „das Firmenticket boomt, und das zum Jahresbeginn von der Stadt Stuttgart eingeführte Sozialticket trägt maßgeblich zum Erfolg bei.“ Die Zahl der Fahrten im Berufsverkehr ist um 10,4 Prozent gestiegen. Die Firmentickets werden inzwischen von 61 400 Fahrgästen genutzt – Anfang des Jahres waren es noch 59 200. Das Sozialticket der Stadt Stuttgart – ein bezuschusstes Monatsticket für Bonuscard-Inhaber – führe zu mehr Fahrten außerhalb der morgendlichen Hauptverkehrszeit. Bis Juni wurden rund 103 000 Tickets verkauft. Dieser Erfolg wird wohl neue Diskussionen auslösen – sowohl in der Region als auch in den Kreisen, die Sozialhilfeträger sind, waren SPD und Linke mit der Forderung nach kreis- oder regionalweiten Sozialtickets bisher gescheitert.

Im Gegensatz zum Ausbildungsverkehr, der leicht zurückgeht, ist der Seniorenmarkt ein wachsender Bereich. Deutliche Zuwächse gibt es bei den Tagestickets.