Die Christdemokraten fordern mehr Gewerbeeinheiten am Neckarpark. Der starke Lärm mache attraktives Wohnen im Areal unmöglich.

Stuttgart - In der Debatte über die Bebauung des ehemaligen Cannstatter Güterbahnhofs (Neckarpark) hat sich die örtliche CDU gegen den von Grünen und SPD favorisierten Plan eines ökologischen Vorzeige-Wohnquartiers positioniert. In einem Schreiben an den Vorsitzenden der CDU-Gemeinderatsfraktion, Alexander Kotz, hat sich der Bezirksbeirat Roland Schmid für einen höheren Gewerbeanteil ausgesprochen und Kotz gebeten, „unsere Haltung zu unterstützen“.

 

Die Stadt hatte das rund 22 Hektar große Gelände für 40,5 Millionen Euro erworben; geplant war dort die Errichtung des Olympischen Dorfes, falls sich die Landeshauptstadt erfolgreich für die Spiele 2012 beworben hätte. Schmid beruft sich auf den im Bezirksbeirat von der Stadt präsentierten Werkstattbericht. Die CDU sehe ihre Haltung bestätigt, dass in dem von Lärmquellen umgebenen Gebiet kein attraktives Wohnen möglich sei.

Die von der Verwaltung angestrebte Zahl von bis zu 700 Einheiten sei ebenso überhöht wie der im Gemeinderat gefundene Kompromiss von 450 Wohnungen. Generell sei dort Wohnen wegen des Lärmschutzes nur zu einem hohen Preis möglich.

Die CDU Cannstatt will den Gewerbeanteil erhöhen. Entlang der Bahnlinie sei ein Gewerberiegel unverzichtbar. Alexander Kotz sagt, die CDU-Fraktion sehe das Thema Wohnen nach Vorlage des Lärmgutachtens ebenfalls kritisch. Die Nutzung des Wasens für Volks- und Frühlingsfest oder Konzerte dürften durch die Wohnbebauung nicht gefährdet werden. Man sei überrascht, das die Verwaltung im Bezirksbeirat die Ansiedlung eines Ikea-Möbelhauses für erledigt erklärt habe. Der Gemeinderat habe sich vorbehalten, über die Nutzung des Neckarparks „grundsätzlich und gemeinsam zu diskutieren“.