Hintergrund: Planet der Affen

 

Freiheit

Die ursprüngliche Idee einer Affenherrschaft hatte der französische Autor Pierre Boulle („Die Brücke am Kwai“). Boulles 1963 erschienener Science-Fiction-Klassiker „Planet der Affen“ nutzte den Vorteil der Literatur: es gab keine physikalischen und handwerklichen Grenzen für die Fantasie.

Fellkostüme

Als „Planet der Affen“ 1968 ins Kino kam, galt er als Triumph der damaligen Maskenbildnerei. John Chambers erhielt einen Sonder- Oscar für die Affenmaskerade, die den in schwere Fellkostüme genähten Schauspielern eine halbwegs lebendige Mimik erlaubte.

Vergleich zwischen Affen und Homosexuellen

Gewiss, "Prevolution", in dem nicht nur ein Intelligenzanreger für Tiere aus dem Labor entweicht, sondern auch eine für Menschen tödliche Seuche, kann man problemlos in die Chronologie der ab 1968 gedrehten "Planet der Affen"-Filme einreihen, in denen intelligente Primaten die Erde regieren und Menschen als Sklaven halten. Man braucht diesen Bezug aber gar nicht. Der vom Briten Rupert Wyatt ("The Escapist") inszenierte Film könnte man genauso gut als Hollywoods Reaktion auf Jonathan Safran Foers "Tiere essen" deuten. Das Drehbuch nimmt übrigens auch großzügig Anleihen bei Michael Crichtons letztem zu Lebzeiten des Autors veröffentlichten Roman "Next" aus dem Jahr 2007. Mit wie viel subversivem Witz hier gedreht wurde, zeigt eine mögliche Lesart des Films, die ab einem bestimmten Zeitpunkt so unübersehbar wird, dass manche Produzenten Korrekturen angemahnt hätten.

"Prevolution" erzählt vom wachsenden Selbstbewusstsein einer ausgegrenzten, denunzierten Alternativkultur. Weil er in der Schwulenmetropole San Francisco spielt, fallen einem schnell die Kämpfe von Schwulen und Lesben um Anerkennung ein. Der offene Kampf zwischen Affen und berittener Polizei auf Straßen und Brücken scheint dann ein ganz eigener Christopher Street Day zu werden. Diese Assoziation wird im Abspann böse zugespitzt. Eine Grafik mit gelben Pfeilen entlang dem globalen Flugverkehr zeigt uns, wie sich die Seuche ausbreitet. Diese Passage könnte aus einer HIV-Dokumentation stammen.

Verdientes Weltende

Sie ist aber nicht denunziatorisch, sondern sarkastisch gemeint. Nebenbei hält "Planet der Affen: Prevolution" der Propaganda der Tea-Party-Republikaner den Spiegel vor. Ja, spottet der Film, so stellt ihr euch das vor, wenn einmal die Werte nachjustiert und alte Ungerechtigkeiten ausgeglichen werden müssten, als Armageddon. Und er suggeriert: dieses Weltende hättet ihr euch redlich verdient.

Planet der Affen. Prevolution. USA 2011. Regie: Rupert Wyatt. Mit James Franco, Andy Serkis, Brian Cox, John Lithgow, Freida Pinto. 105 Minuten. Ab 12 Jahren. Cinemaxx Mitte und SI, Gloria, Ufa, OF Corso

Tricks und Mimik für "Planet der Affen"

Hintergrund: Planet der Affen

Freiheit

Die ursprüngliche Idee einer Affenherrschaft hatte der französische Autor Pierre Boulle („Die Brücke am Kwai“). Boulles 1963 erschienener Science-Fiction-Klassiker „Planet der Affen“ nutzte den Vorteil der Literatur: es gab keine physikalischen und handwerklichen Grenzen für die Fantasie.

Fellkostüme

Als „Planet der Affen“ 1968 ins Kino kam, galt er als Triumph der damaligen Maskenbildnerei. John Chambers erhielt einen Sonder- Oscar für die Affenmaskerade, die den in schwere Fellkostüme genähten Schauspielern eine halbwegs lebendige Mimik erlaubte.

Digitalaffen

Noch eindrucksvoller als in Tim Burtons Remake von „Planet der Affen“ (2001) kommt in „Prevolution“ der Bildcomputer zum Einsatz. Caesar ist eine digitale Übermalung des Schauspielers Andy Serkis, der die äffische Körpersprache wie derzeit kein zweiter beherrscht.