Die Sporthalle könnte im Schuljahr 2018 genutzt werden. Noch geht es um die Vergabe der Arbeiten. Dabei hat es einen Disput gegeben.

Ditzingen - Es gibt vermutlich keinen Neubau, der von so vielen Ditzinger so sehnsüchtig erwartet wird, wie die Sporthalle in der Glemsaue. So sehr die Unabhängigen Bürger den Standort ablehnen, so sehr wetterte ihr Fraktionschef Dieter Schnabel nun zudem gegen den neuen Vertrag im Vorfeld des Baus. Statt einen Generalunternehmen zu beauftragen, sollen die Gewerke einzeln ausgeschrieben werden.

 

Das hat allerdings zur Folge, dass der Architekt mehr verdient, rund 51 000 Euro. „So möchte ich auch arbeiten“, polterte Schnabel. Erst den Auftrag zu erhalten, dann zu sagen, April, April, das teilen wir auf – das, so Schnabel mit Blick auf den Architekten, könne nicht angehen. Bei seinen Ratskollegen und der Verwaltung stieß sein Argument auf Ablehnung. Der Bürgermeister Ulrich Bahmer argumentierte, dass man sich vom neuen Verfahren erwarte, insgesamt weniger bezahlen zu müssen.

Alte Halle ist abgebrannt

Der Bau ist der Ersatz für die abgebrannte Halle in der Gartenstraße. Nicht nur die Fechter etwa warten seit Jahren darauf, wieder eine Trainingshalle zu bekommen. Etliche Sportler trainierten in der Gartenstraße, bis diese im Mai vor fünf Jahren abbrannte. Seither sind nicht nur die Fechter, sondern alle Hallennutzer zusammengerückt. Im Schuljahr 2018/19 soll die neue Halle, die in der Glemsaue entsteht, genutzt werden können. Vor rund einem Monat hat der Gemeinderat mit dem Votum zum Bebauungsplanentwurf einen ersten Schritt gemacht, um die rechtlichen Voraussetzungen für den Bau zu schaffen. Zum nächsten Schritt zählt dann die Ausschreibung der Bauarbeiten. Dieses Verfahren hat der Ausschuss für Technik und Umwelt nun geändert. Statt einen Generalunternehmer zu beauftragen, sollen die Gewerke einzeln ausgeschrieben werden. „Das Architekturbüro machte auf eine Kostensteigerung bei dem Projekt aufmerksam“, begründete Manfred Kessler die Verfahrensänderung. „Die Baukonjunktur spielt eine große Rolle“, fügte der Leiter der Hochbauabteilung der Ditzinger Stadtverwaltung hinzu. Die Halle sei in diesem Kontext für den Generalplaner ein vergleichsweise kleines Projekt, so die Verwaltung.

Knapp vier Millionen Euro Kosten

Die Halle schlägt nach aktuellem Stand mit rund 3,99 Millionen Euro zu Buche. Der Projektleiter Joachim Bürklein ging bei der Vorstellung im vergangenen Sommer von einer Bauzeit von zwölf bis 15 Monaten aus.

Während die Planungen für den Bau laufen, hat der Gemeinderat sich zuletzt mit der Namensgebung der Halle befasst. Außerdem reagierte er auf Anwohnerbedenken, die durch eine schalltechnische Untersuchung bekräftigt wurden. Um die Lärmbelästigung zu reduzieren, wird die Betriebszeit in der neuen Halle nun auf 21.30 Uhr beschränkt. Damit soll laut der Verwaltung sichergestellt werden, dass der neu anzulegende Parkplatz der Sporthalle bis 22 Uhr leer ist.