Die Stadt schwenkt überraschend um: Die Gehwege an der Neuhauser Straße sollen mit vier Pollern abgesichert werden. Seit die Straße saniert und umgebaut worden ist, fürchten sich die Anwohner vor skrupellosen Autofahrern.

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Plieningen - Nun hat die Stadtverwaltung doch noch mal umgeschwenkt: Die Gehwege an der Neuhauser Straße sollen mit Pollern abgesichert werden. So teilte es die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel den Fraktionen bei der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats mit. Das ist insofern eine überraschende Kehrtwende, als dass die Stadt auf Nachfrage Mitte Januar die Auffassung vertreten hatte: An der Neuhauser Straße braucht es erst einmal keine weiteren Maßnahmen, um den Anwohnern die Angst vor ihrer Straße zu nehmen.

 

Kurz zur Erinnerung: Seit die Neuhauser Straße im Frühjahr 2014 zwischen der Plieninger Stadtteilbücherei und der Einmündung zum Wilhelm-Hertig-Weg saniert und umgebaut worden ist, fürchten sich die Anwohner. Es gibt nun beiderseits Gehwege, dafür ist die Straße schmaler geworden. Bei Gegenverkehr lenken Autofahrer auf den abgesenkten Gehweg – das ist eher Regel als Ausnahme.

Der Ortstermin hat die Ansichten verändert

Die Stadt Stuttgart hat daraufhin recht schnell reagiert, sie hat zum einen Halteverbote ausgeschildert und zum anderen Parkplätze – zunächst gelb – markiert. Beides soll den Autoverkehr auf der Neuhauser Straße bremsen. Bis auf die Tatsache, dass die gelben Parkplatzmarkierungen nun in weiße umgewandelt werden sollten, sah die Verwaltung vorerst keinen weiteren Handlungsbedarf. Bisher. Das hat sich nach einem Ortstermin am 22. Januar geändert, sagt Karin Grüner von der Straßenverkehrsbehörde. Eine Anwohnerin, die ebenfalls anwesend war, hatte den Vertretern der Stadt Fotos von Verkehrssündern gezeigt. Gegen deren Unsitten sollen auf dem Gehweg insgesamt vier rot-weiße Poller aufgestellt werden – um Autofahrern den Weg übers Trottoir zu versperren. „Im Interesse der Fußgängersicherheit“, sagt Grüner. Konkret sollen die Poller vor den Gebäuden mit den Hausnummern 4/6, 8, 14 sowie 16/18 installiert werden. Wann genau es so weit ist, kann Grüner noch nicht abschätzen. Fürs nächste halbe Jahr sollen die Parkplätze gelb markiert bleiben, denn so lange soll an der Neuhauser Straße beobachtet werden, ob die Poller die Sicherheit verbessern. „So haben wir die Möglichkeit, dass wir leichter Einfluss nehmen können“, sagt Grüner.

Die Bezirksvorsteherin Andrea Lindel begrüßt es, dass sich die Stadt „noch mal kurzfristig umentschieden hat“, wie sie sagt. Sie hält die Poller für eine gute Lösung. Anfang dieser Woche war Lindel an der Neuhauser Straße, hat sich mit Anwohnern getroffen und ihnen die für sie erfreuliche Neuigkeit überbracht.

Mit dabei war unter anderem Susanne Hoepfner, eine der Anwohner, die sich während der vergangenen Monate vehement dafür engagiert haben, dass die Gefahr vor ihrer Haustür gebannt wird. „Wir sind durchaus zufrieden“, sagt sie. Trotzdem möchte Hoepfner zunächst abwarten, ob die Poller das Problem lösen. „Damit wir das Thema dann irgendwann mal abschließen können.“