Super Stimmung und tolle Geschichten: Beim Auftritt der Tribute-Band Iron Maidnem gibt es beides. Und gutes Wetter dazu.

Volontäre: Julika Wolf (jwo)

Man könnte meinen, Petrus sei ein Metal-Head – wenn er nicht in der Woche zuvor beim Wacken-Festival Zigtausenden Metal-Fans einen Strich durch die Rechnung gemacht hätte. In Sindelfingen jedenfalls scheint beim Start des „Iron Maidnem“-Konzerts am Mittwoch die Sonne ins Gesicht der Zuschauer. Nur kurz nieselt es.

 

„Hier sind die richtigen Menschen am richtigen Ort“

Es ist das zweite Open Air von Sindelfingen rockt. Dieses Mal gibt eine Tribute-Band aus Budapest Songs von Iron Maiden zum Besten. An diesem Abend scheint das Publikum speziell für die Heavy Metal-Musik gekommen zu sein. Fan-T-Shirts von Iron Maiden, AC/DC, Kiss, Metallica und vielen anderen Rock-Bands sind in den ersten Reihen zu sehen. Auch bunte Haare, lange Bärte und schwarze Lederröcke zieren das Bild.

Marie-Louise und Nicolai Rauscher tragen T-Shirts mit der Aufschrift „Wacken 2023“. Sie gehören zu den wenigen, die es tatsächlich auf das Festival geschafft haben. „Wir waren am Montag um 9 Uhr da“, erzählt Marie-Louise. Auch der Zeltplatz, den sie zugewiesen bekamen, sei nicht im Schlamm versunken. Die beiden sind völlig begeistert vom Festival. Natürlich haben sie sich das Iron Maiden-Konzert angeschaut. Jetzt hoffen sie, dass die Tribute-Band nah genug an das Original herankommt. Die Stimmung gefällt ihnen jedenfalls schon vor dem Konzert. „Hier sind die richtigen Menschen am richtigen Ort“, sagt Marie-Louise Rauscher.

Die Mutter ist unauffindbar

Auch Christian Witzel ist voller Vorfreude. Er hat die Original-Band letztes Jahr beim Open Air auf dem Wasen gesehen. Einen Versuch, auf das Wacken-Festival zu kommen, hat er nicht gestartet. „Aber meine Mutter“, erzählt er. Sie habe ein Ticket bekommen, sei hingefahren und dann nicht reingekommen. „Da stand sie mit dem Camper in Itzehoe“, sagt Christian Witzel. Auch mit dem Shuttle kam sie nicht aufs Gelände.

Zwei Tage sei sie dort geblieben, um dann resigniert wieder nach Hause zu kommen. Die Stimmung sei danach nicht so gut gewesen. Dafür ist Christian an diesem Abend mit einem Kumpel aus Filderstadt extra gekommen. Seine Mutter auch – die ist allerdings im Trubel nicht auffindbar.

Dann geht es los. Der Bass vibriert, die E-Gitarre kreischt, der Sänger schreit, und die Meute vor der Bühne tobt. Das Bühnenbild zeigt totenkopfartige Gestalten, die Mähnen der Bandmitglieder werden stilvoll im Takt vor und zurück geworfen. Mit „The Wicker Man“ startet die Band voller Energie und Inbrunst in den Abend. Drei Sets spielen die Ungarn, und geben dabei auch Elemente der Bühnenshow von Iron Maiden wieder. So schleicht Sänger Tamás Jósa bei „Fear of the Dark“ wie Originalsänger Bruce Dickinson mit Maske, Hut und Laterne über die Bühne.

Ob er auch sonst an Dickinson herankommt? Ethem Yildiz findet: „Ja!“ Er ist mit seiner Begleiterin schon auf mindestens acht Iron Maiden-Konzerten gewesen und kann das beurteilen. „Der Sänger macht das sehr gut“, findet er. Es sei total schwer, diese Songs zu performen – immerhin habe Dickinson eine Opern-Gesangsausbildung.

Jeder sollte sich einmal im Leben ein Konzert von Iron Maiden anschauen

Ethem Yildiz und seine Partnerin kannten die Tribute-Band schon von einem Konzert in Budapest. Deshalb sind sie aus Herrenberg hergekommen. Und sie überlegen sich, in den nächsten Tagen ein weiteres der Iron Maidnem-Konzerte in der Region anzuschauen. Ethem findet: Jeder sollte einmal im Leben auf ein Konzert von Iron Maiden gehen. Und wenn die gerade nicht zugegen sind – die Band hat nach dem Wacken-Auftritt letzte Woche Europa verlassen – dann kann man eben notgedrungen erst einmal zur Tribute-Band gehen.