In den kommenden vier Jahren werden afrikanische Nachwuchswissenschaftler an der Universität Hohenheim forschen. Im Interview spricht Jenny Kopsch-Xhema vom Food Security Center der Universität über die Ziele des Projekts und den Mehrwert für Hohenheim.

Stuttgart - Am Mittwoch startet an der Universität Hohenheim das deutsch-äthiopische Graduiertenkolleg, bei dem sich vier Jahre lang junge afrikanische Wissenschaftler mit dem Klimawandel und dessen Auswirkung auf die Ernährungssicherheit in Äthiopien beschäftigen. Dabei geht es zum Beispiel um neue Bewirtschaftungsstrategien für Landwirte sowie genauere saisonale Wettervorhersagen.

 
Wie kommt die Universität Hohenheim zu diesem Projekt?
Schon bei der Ausschreibung des Projekts durch den DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst) hat uns gefallen, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung auf die Hochschulen zugeht und erkennt, dass auch Hochschulen einen entscheidenden Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen leisten können. Die Universität Hohenheim bringt hierfür die besten Voraussetzungen mit: Zum einen passen unsere Forschungsthemen aus den Bereichen Klimawandel und Ernährungssicherung sehr gut zum Programm, zum anderen kann Hohenheim auf langjährige Kooperationen mit afrikanischen Partneruniversitäten verweisen.
In Äthiopien herrscht seit Jahren Hunger. Wie kann das Projekt helfen?
Das transdisziplinäre Ausbildungsprogramm unter Einbeziehung von Experten und regionalen Akteuren findet sowohl in Hohenheim als auch in Hawassa statt. Die Geförderten erlangen fachliche und interkulturelle Kompetenzen in der Zusammenarbeit in internationalen Teams, die wichtige Erfolgsfaktoren zur Hungerbekämpfung darstellen. Die Doktoranden werden nach der Ausbildung nach Afrika zurückkehren, um dort ihr Wissen umzusetzen und beim Aufbau zu helfen.
Was erhofft man sich in Hohenheim davon?
Ziel des Projekts ist es auch, dass das Portfolio der Universität Hohenheim im Hinblick auf Internationalisierung und Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses geschärft wird.

Die Fragen stellte Nadine Funck.